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Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „BAP“.
Gesamtverband der Personaldienstleister e.V.
"Die Personaldienstleistungsbranche erkennt das enorme Integrationspotenzial von geflüchteten Menschen und möchte Sie als Arbeitgeber dabei unterstützen", sagte Florian Swyter, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), zur Begrüßung der knapp 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Onlineveranstaltung "Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland – Integration in den Arbeitsmarkt" am 27. November. Swyter moderierte das gemeinsame Projekt von iGZ und BAP, das dank der Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) drei ausgewiesene Expertinnen zum Thema gewinnen konnte. Hintergrund der Veranstaltung sind intensive Gespräche mit der BA über die Beschäftigungsmöglichkeiten für ukrainische Kriegsflüchtlinge in der Zeitarbeit. Swyter betonte, dass die Personaldienstleister nicht erst dann auf den Plan gerufen werden dürften, wenn die Ämter überlastet sind, sondern sie seien als wertvolle Partner in Sachen Integration und Fachkräftezuwanderung endlich gleichwertig zu behandeln.
Silvia Schwanhäuser, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), lieferte zu Beginn der Veranstaltung einen Überblick über die demografische Aufteilung der Geflüchteten aus der Ukraine. Sie stützte sich dabei auf eine Umfrage des IAB zum Thema "Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland". Schwanhäuser wies darauf hin, dass viele der Geflüchteten über akademische Abschlüsse verfügten, diese jedoch nicht direkt mit deutschen Studienabschlüssen vergleichbar seien. Zahlreiche Berufe, die in Deutschland im Rahmen einer Ausbildung erlernt werden, "studiere" man in der Ukraine an Hochschulen. Die Befragung gebe laut Schwanhäuser auch Aufschluss darüber, welche Berufserfahrung die Geflüchteten mitbringen. Daraus lasse sich einfach ableiten, in welchen Bereichen die Geflüchteten zukünftig wieder Arbeit aufnehmen werden, oder in welchen Bereichen sie Weiterbildung suchen.
Christiane Geritan, Koordinatorin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) am Hauptstandort Köln, stellte die Umsetzung der berufsbezogenen Sprachkurse vor. Sie machte deutlich, dass Sprachkurse für jedes Niveau und für Menschen mit allen Arten von Berufsabschlüssen angeboten werden. Besonders für Vollzeitbeschäftigte sei es von Vorteil, dass das BAMF die Sprachkurse auch online in "virtuellen Klassenzimmern" anbiete.
Über "Fördermöglichkeiten für geflüchtete Menschen in Beschäftigung" informierte Petra Füller, Leiterin der Koordinierenden Stelle Zeitarbeit (KSZ) der Bundesagentur für Arbeit. In branchenübergreifenden Kooperationsmodellen sei es das Ziel, Menschen nachhaltig beruflich zu integrieren. Dabei werde besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Förderung einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und gleichzeitig an Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen können. Sollte durch eine Weiterbildung ein Teil der beruflichen Arbeitsleistung nicht erbracht werden können, gebe es die Option eines Arbeitsentgeltzuschusses, erklärte Füller. Voraussetzung dafür seien ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis und eine Mindestanstellungsdauer bis zum Ende der Weiterbildung.
Die zahlreichen Rückfragen zum Thema zeigten, dass in der Zeitarbeitsbranche ein erhöhtes Interesse an der Beschäftigung von Ukrainern bestehe, kommentierte Swyter zum Abschluss der Veranstaltung. Er kündigte außerdem bereits eine Wiederholung des Formates im Januar 2023 an. Weitere Informationen dazu folgen.
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