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Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „BAP“.
"Wir brauchen eine jährliche Nettozuwanderung von 400.000 arbeitsfähigen Personen, damit das Arbeitskräfteangebot konstant bleibt. Denn ohne Arbeitsmigration würde das Erwerbspersonenpotenzial von 47,7 Mio. im Jahr 2020 auf 40,2 Mio. im Jahr 2060 dramatisch schrumpfen", verdeutlichte Thorsten Rolfsmeier, Geschäftsbereichsleiter International Services (ZAV) bei der Bundesagentur für Arbeit, in seiner Keynote den Ernst der Lage. Dabei sei es von großer Bedeutung, dass die Fachkräfte nicht nur nach Deutschland kämen, sondern sie hier die bestmöglichen Rahmenbedingungen wiederfänden, damit sie auch blieben. "Gute Vorbereitung und die frühzeitige Einbindung aller Projektakteure sind dabei ganz wesentliche Erfolgsfaktoren. Unerlässlich sind dabei unter anderem die rechtzeitige Prüfung der Anerkennungsfähigkeit bei den zuständigen Stellen und die Entwicklung eines Finanzierungskonzeptes mit verschiedenen Bausteinen. Äußerst hilfreich ist auch eine Bindung der Unternehmen zu den Bewerberinnen und Bewerbern bereits während des Sprachkurses im Heimatland." Rolfsmeier verschwieg jedoch nicht, dass „die Herausforderungen für die Unternehmen bei der Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten insbesondere bei der administrativen Umsetzung von beruflicher Anerkennung und dem Prozess der Visaerteilung enorm ist“ und auch für die Arbeit der Personalvermittler eine erhebliche Hürde darstellen kann.
Datum: 29.09.2023
"Active Placement, also der proaktive Vertrieb passender Kandidatenprofile, gewinnt stetig an Bedeutung für Personalvermittler", betonte Jürgen Grenz, Geschäftsführer index Gruppe, bei der Vorstellung der 360-Grad-Studie "Barometer Personalvermittlung 2023: Wachstumspotenziale für ein modernes Recruiting", die das Unternehmen im Auftrag des Verbandsbereichs Personalvermittlung (VBPV) bereits zum vierten Mal durchgeführt hat. Ein wesentliches Ergebnis der Studie: "Viele Personalvermittler haben mit diesem Instrument schon einige Erfahrungen sammeln können. So betreiben 81 Prozent der befragten Personalvermittler bereits Active Placement bei Bestandskunden. Knapp 70 Prozent der Personalvermittlungsunternehmen nutzen es auch, um Firmen anzusprechen, die noch keine Kunden sind." Allerdings gebe es noch ungenutztes Potenzial, stellte Grenz heraus, denn knapp ein Drittel der befragten Personalvermittler hätten im letzten Halbjahr maximal 20 Prozent ihrer Bewerberdatenbank proaktiv angeboten. Dabei wünschten sich insbesondere Kandidatinnen und Kandidaten zusätzliche Angebote. Diese "nutzen immer häufiger Personalvermittlung: 51 Prozent haben bereits Erfahrung damit gemacht, dies entspricht einer Steigerung von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zufriedenheit ist nachweislich gestiegen", zeigte Grenz ein weiteres wesentliches Ergebnis der Studie auf, für die 1.000 Kandidatinnen und Kandidaten, rund 1.150 Unternehmen und über 500 Personalvermittler befragt wurden.
In zwei anschließenden Fachpanels wurden zentrale Aspekte der Veranstaltung unter intensiver Einbindung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Dialog weiter vertieft.
Unter dem Motto "Denn das Gute liegt so nah" zeigte Simone Straub, "Der Personalberater Coach", Wege auf, mit denen Personalvermittler vorhandene Kandidatenpotenziale besser nutzen und mehr Umsatz generieren können. "Aufträge müssen bewusst priorisiert werden", so ihr Appell. Denn "eine fehlende Klarheit zur Platzierungswahrscheinlichkeit führt dazu, dass man die Aufträge mit hohen Chancen nicht erkennt, zu wenig Zeit in diese Aufträge investiert und weniger Abschlüsse gemacht werden". Ebenso wichtig sei es, fortlaufend für gute Angebote zu sorgen. "In einem Kandidatenmarkt brauchen Personalvermittler einfach die besten Jobs. Daher muss trotz des Kandidatenmangels die Akquise nach attraktiven Jobs ständig weitergehen", machte Straub deutlich. Auch müssten Unternehmen in der Personalvermittlung mehr als bisher in Prozessen arbeiten, da das Definieren und Kommunizieren eines Projektablaufs bei der Bewältigung des Kandidatenmangels helfe: "Hierdurch werden die Kanäle nachhaltiger bespielt und es schafft mehr Vertrauen beim Kunden, da dieser stets weiß, was wann passiert."
Mit der "Berufsanerkennung als Chance für die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland" widmete sich Rieke Albrecht, Leiterin des Projekts "Unternehmen Berufsanerkennung" bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), einem weiteren Kernthema des diesjährigen Thementags. Im Fokus des Panels standen dabei aktuelle Aspekte bei der Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten mit beruflicher Qualifikation in nicht-reglementierten Berufen. "Hier kommt es in den kommenden Monaten durch die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zu erheblichen Änderungen. Denn künftig gibt es fünf Möglichkeiten für die Einreise nach Deutschland als qualifizierte Fachkraft." So gebe es weiterhin den bestehenden Weg für die Einreise als anerkannte bzw. teilanerkannte Fachkraft. Nun kämen in Kürze aber gleich drei weitere Möglichkeiten hinzu. "Künftig können Fachkräfte aus Drittstaaten auch den Weg der Anerkennungspartnerschaft gehen, bei dem das Anerkennungsverfahren erst in Deutschland und nicht bereits im Heimatland begonnen werden kann", informierte Albrecht. Zudem gebe es fortan sowohl die Einreise für qualifizierte Beschäftigung mit Berufserfahrung und Mindestgehalt, bei der kein Anerkennungsverfahren mehr durchlaufen werden müsse, als auch die Einreise zur Arbeitsplatzsuche über die sogenannte Chancenkarte. Doch bei alledem bestünde ein Problem: "Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist zwar vom Gesetzgeber verabschiedet worden, doch erst jetzt werden die Überlegungen zur konkreten Ausgestaltung in der Praxis durch die Politik und die beteiligten Institutionen vorgenommen. Daher sind viele Details der Umsetzung derzeit noch offen."
Datum: 01.11.2023
Den Abschluss des 13. Thementags Personalvermittlung bildete die Zusammenfassung der Ergebnisse der beiden Fachpanels durch Heinz Ostermann in seinem Schlusswort, das mit einem Dank an die Moderatorin Ines Dauth endete, die durch den Tag geführt hatte.
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