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Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „iGZ“.
Angesichts des demographischen Wandels, der Rezession und digitaler Transformation wird die Qualifizierung von internem und externem Personal für die Personaldienstleistungsbranche immer wichtiger. In Qualifizierungsverbünden schließen sich Unternehmen mit ähnlichen Bedarfen an Fachkräften zusammen, um gemeinsam Beschäftigte weiterzubilden. Die Agentur für Arbeit München hat diese Idee im Rahmen eines hybriden Arbeitsmarktgesprächs „Personaldienstleistung und Qualifizierung“ vorgestellt.
Marc Schüpferling, Leiter Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung beim HR-Dienstleister add-on Personal & Lösungen GmbH Nürnberg, skizzierte den Werdegang seines Unternehmens bis zur Gründung des gruppeneigenen Bildungsträgers 2017. Das Unternehmen habe regelmäßig Personaldienstleistungskaufleute (PDK) ausgebildet. „Angesichts der Flüchtlingskrise 2015 wollten wir aber noch etwas mehr für potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun.“ Über Weiterbildung und Bildungsgutscheine führte der Weg im Februar 2022 zum Qualifizierungsverbund Nürnberg, der in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Nürnberg ins Leben gerufen wurde. Auch der eigene Bildungsträger der add-on-Gruppe war sofort dabei.
Dabei sei die Einbindung der Agentur für Arbeit ein Garant für die Überbetrieblichkeit des Verbunds gewesen. Überdies hätten sich die Mitglieder mithilfe eines „Letter of Intent“ für eine faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit ausgesprochen, so Schüpferling. Der Qualifizierungsverbund biete bessere Planungsmöglichkeiten: „Man bekommt eine ganz neue Lieferfähigkeit und Planbarkeit“, erklärte Schüpferling. Da die einzelnen Bausteine der Teilqualifizierung in kurzer Zeit zu bewältigen seien und nicht nahtlos ineinander übergingen, könnten die Teilnehmer schon früh in Einsätze vermittelt werden. Aufgrund der dazugehörigen Praktika von vier bis sechs Wochen Dauer hätten die Einsatzunternehmen eine kostenfreie Einarbeitungszeit. „Wenn es sich um eine Teilqualifizierung für einen Engpassberuf handelt, dürfen Arbeitgeber mit einem Zuschuss von bis zu 100 Prozent zum Arbeitgeberentgelt rechnen“, erläuterte Schüpferling.
Lutz Kirstein, Berufsberatung im Erwerbsleben der Arbeitsagentur München, stellte die Möglichkeiten der Berufsberatung im Erwerbsleben und des Qualifizierungschancengesetzes vor. Dabei ging er sowohl auf Anpassungsqualifizierungen als auch auf die abschlussorientierten Weiterbildungen ein: Die Anpassungsqualifizierungen richten sich an Beschäftigte, die bereits über einen Berufsabschluss verfügen, aber Nachholbedarf bei der Anpassung an die Anforderungen des Arbeitsmarkts haben. Die Förderquote ist abhängig von der Unternehmensgröße. Abschlussorientierte Weiterbildungen haben einen Berufsabschluss zum Ziel. Hier gibt es Förderzuschüsse im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes von 100 Prozent zu den Fortbildungskosten und bis zu 100 Prozent zum Arbeitgeber-Brutto-Entgelt.
Bettina Richter, Digitale Bildung/Ausbildung im iGZ-Fachbereich Bildung und Personal/Qualifizierung, stellte am Beispiel des Berufsbildes der Personaldienstleistungskaufleute (PDK) Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für das interne Personal vor. Michael Loef, Berater Qualifizierungsoffensive beim iGZ-Partner WBS Training AG, erklärte, wie die Rekrutierung von neuem Personal mit Unterstützung der Arbeitsagenturen und der Jobcenter über Teilqualifizierungen im Verbund gelingen kann. Weitere Beiträge zur Thematik lieferten Wilfried Hüntelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München, und Helen Karcher, Arbeitsvermittlerin PDL, die die Chance der Qualifizierungsverbünde aufzeigte, sowie Birgit Jacob, Teamleitung PDL, die einen Beitrag zum Beratungs- und Dienstleistungsportfolio des Arbeitgeber-Services und der Berufsberatung im Erwerbsleben leistete.
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