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Gesamtverband der Personaldienstleister e.V.
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Wie wichtig ist Innovation für Personaldienstleister in Deutschland?
Ingo Wiegers: Innovation ist für Personaldienstleister in Deutschland von zentraler Bedeutung, insbesondere angesichts des demografischen Wandels, des zunehmenden Fachkräftemangels und der Digitalisierung von Arbeitsprozessen.
Innovation ist dabei kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für Personaldienstleister in Deutschland. Wer technologisch rückständig bleibt, verliert nicht nur an Effizienz, sondern auch an Relevanz im Markt. Entscheidend ist jedoch, dass Innovationen strategisch, datenschutzkonform und nutzerorientiert implementiert werden.
Welche Trends sehen Sie in den nächsten zehn Jahren auf uns zukommen? Hat der Mensch mit Blick auf die KI bald ausgedient?
Ingo Wiegers: Bei der Frage nach Trends ist der Zeitraum von zehn Jahren schon zu weit gefasst. Ich denke, Trends können wir vielleicht für die nächsten 12 Monate ausmachen. Die Digitalisierung hängt schon heute „bewegungslose“ Teile der deutschen Wirtschaft ab. Wer heute nicht mit viel personellem und monetärem Einsatz mitzieht und Digitalisierung als einen ständig laufenden Prozess sieht, wird abgehängt.
Der Bereich KI entwickelt sich so rasant, dass ich mir wirklich nicht vorstellen kann, wo wir in zehn Jahren stehen werden. Stand heute entwickeln sich die Agenten in rasender Geschwindigkeit. In allen Bereichen werden Agenten Aufgaben ausführen, die wir uns bisher nur schwer vorstellen konnten. Schon heute entwickeln Firmen Programme mit Hilfe von Agenten, so dass klassische Programmierung nicht mehr notwendig ist. Ein klarer Trend ist dabei der kontinuierliche Wandel unserer Arbeitswelt. Klassische Berufsbilder werden verschwimmen, lebenslanges Lernen und ein ständiger Change Prozess werden in vielen Berufen Normalität.
Doch der Mensch hat nicht ausgedient. Es gibt Bereiche, die werden in „Menschenhand" bleiben. Denn Aspekte wie Kreativität, Empathie, Moral, Sinnfragen und nicht zuletzt Verantwortung können aus meiner Sicht nicht von der KI übernommen werden. Ich denke, Maschinen werden alles Mögliche können – aber nicht alles verstehen.
Wo hat Deutschland noch Herausforderungen in Bezug auf die Innovationskraft?
Ingo Wiegers: In meinen Augen muss aus der "German-Angst" der "German-Mut" werden. Wir haben Jahrzehnte mit der Strukturierung, der vollständigen Durchdringung und Absicherung von Innovationen zugebracht. Bei der aktuellen Geschwindigkeit im Innovationsfeld müssen wir schneller und wagemutiger werden. Es gibt viele Beispiele in Deutschland, wo wir Innovationen sehen, die „aus Mut gemacht" wurden. Diese schnellen und mutigen Wege muss auch die Politik durch Bürokratieabbau und finanzielle Förderung unterstützen.
Welche 3 Tipps können Sie mittelständischen Personaldienstleistern mit auf den Weg, die ihr Unternehmen transformieren wollen?
Ingo Wiegers: Als erstes gilt: Transformation muss zwingend Chefsache sein. Zweites braucht es das Bewusstsein, dass Digitalisierung ein fortlaufender Prozess ist. Und Drittens lautet mein Appell: Nehmt eure Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit, denn Change funktioniert nur mit dem Team!
Ingo Wiegers ist Speaker beim INNOLAB 25 am 16. und 17. September in der Alten Werft in Bremen. Der GVP-Innovationskongress präsentiert zahlreiche Referentinnen und Referenten zu den Themen Data, CyberSecurity, AI Leadership, War of Talents mit neuester Software, Innovationskraft und Personalentwicklung. Neu ist, dass sich die Besucher durch Kopfhörer selbst entscheiden können, welchem Thema sie sich widmen wollen. In Networking-Sessions können alle zudem über die Themen diskutieren, die sie am meisten bewegen.
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