Noch keinen Zugang? Dann jetzt persönliche Zugangsdaten anfordern oder Mitglied werden und Ihren Zugang zu allen GVP+ Inhalten sichern.
Dieser Inhalt steht ausschließlich Fördermitgliedern zur Verfügung.
Dieser Inhalt steht ausschließlich ordentlichen Mitgliedern zur Verfügung.
Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „iGZ“.
Wolfram Linke
Noch relativ entspannt zeigen sich die Bewegungen auf dem Zeitarbeitsmarkt für den Monat Juli: Das Statische Bundesamt verzeichnete 718.600 Arbeitskräfte in der Branche in den Unternehmen, die hauptsächlich Arbeitnehmerüberlassung betreiben. Das bedeutet ein Minus im Vergleich zum Vormonat Juni (723.000) von 4.400 Beschäftigten (minus 0,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich sieht´s nach wie vor besser aus: Im Juli 2021 registrierte die Bundesagentur für Arbeit (BA) 715.400 Zeitarbeitskräfte – für den Juni ´22 bedeutet das ein Plus von 3.200 (plus 0.4 Prozent) Zeitarbeitnehmern. Nichtsdestotrotz hat die Branche im regionalen Raum teils mit wirtschaftlichen Verwerfungen zu kämpfen, die eine stark sinkende Nachfrage bedingen.
Die größten absoluten Anstiege registrierten im Vorjahresvergleich die Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen (plus 101.000 oder plus 3,8 Prozent), der Bereich Information und Kommunikation (plus 77.000 oder plus 6,3 Prozent) und das Gastgewerbe (plus 67.000, plus 6,7 Prozent). Allerdings, so das Statistische Amt, werde das Niveau von vor der Corona-Krise im Gastgewerbe immer noch deutlich unterschritten (saisonbereinigt gegenüber Februar 2020: minus 65.000 – minus 5,8 Prozent).
Zur Situation auf dem Gesamtarbeitsmarkt im Monat September äußerte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles: „Der Arbeitsmarkt ist trotz steigender Preise und der Sorge vor Energieknappheit insgesamt weiter stabil. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind zu Beginn der Herbstbelebung gesunken. Die Arbeitskräftenachfrage gibt aber auf sehr hohem Niveau leicht nach.“
Im Zuge der beginnenden Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit im September 2022 gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 62.000 auf 2.486.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen um 14.000 zugenommen. Verglichen mit dem September des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 21.000 höher. Die Anstiege hängen laut BA-Pressemitteilung auch mit der Erfassung der arbeitslosen ukrainischen Geflüchteten zusammen. Ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit wäre die Entwicklung deutlich besser ausgefallen. Die Arbeitslosenquote sank von August auf September um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat nicht verändert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im August auf 3,0 Prozent.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 26.000 gestiegen, was sich mit der zunehmenden Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen erklärt. Die Unterbeschäftigung lag im September 2022 bei 3.251.000 Arbeitnehmern. Das waren 51.000 mehr als vor einem Jahr. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 26. September für 44.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juli 2022 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten der B wurden in diesem Monat für 99.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit war die Inanspruchnahme weiter rückläufig.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lassen weiter einen Aufwärtstrend erkennen, der aktuell jedoch schwächer wird. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat geringfügig um 4.000 gesunken. Mit 45,6 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 501.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Juni auf Juli 2022 um 16.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Juli nach Hochrechnungen der BA um 598.000 auf 34,33 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,36 Millionen Arbeitnehmer hatten im Juli 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 140.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,18 Millionen ausschließlich und 3,18 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht ausschließlich auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.
Die Nachfrage nach neuem Personal hat im September erkennbar nachgelassen, bewegt sich aber weiter auf hohem Niveau. 873.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 74.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 11.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im September 2022 um 2 auf 132 Punkte.
Datum: 30.09.2022
Keine Ergebnisse.