Der Personaldienstleistungsbranche top ausgebildete Fachkräfte zuführen, die sich langfristig ans Unternehmen binden und so die Arbeitgebermarke stärken – das ist eines der erklärten Ziele, die der Fachbereich Bildung mit seinem Projekt „Duale Karriere und Spitzensport“ unter der Regie von Prof. Dr. Jens Große, Fachbereichsleiter Bildung & Personal, Qualifizierung, und Bettina Richter, Aus- und Weiterbildung, verfolgt. Dass gleichzeitig Athletinnen und Athleten eine berufliche Perspektive für die Zeit nach Beendigung ihrer sportlichen Karriere geboten werden soll, unterstrichen die beiden jetzt im Rahmen einer Präsentation vor der „AG Ausbildung und Beruf“ der Laufbahnberater der sechs Olympiastützpunkte Berlin, Brandenburg, Erfurt, Freiburg, München und Rostock.

PDK und Spitzensport

Im Experten-Interview berichtete Janine Bischoff, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit und Geschäftsführerin der Adecco Stiftung, von ihren vielfältigen Erfahrungen mit der Ausbildung von Spitzensportlern. Das Personaldienstleistungsunternehmen hat schon vor etlichen Jahren gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Deutschen Behindertensport Verband (DBS) ein Athletenprogramm eingerichtet und damit im Verlauf der Zeit zahlreichen Spitzensportlern eine kaufmännische Ausbildung ermöglicht. Und auch jetzt bildet das Unternehmen weiter in diesem Bereich aus.

Gelingende Ausbildungsverhältnisse

In ihren Ausführungen unterstrich Janine Bischoff vor allem den besonderen „Spirit“, den die Sportler über ihre Ausbildung in die ausbildenden Niederlassungen gebracht hätten. So erinnerte sie beispielsweise an einen Boxer, der in Heidelberg eine verkürzte kaufmännische Ausbildung in zweieinhalb Jahren absolviert habe. Gleichzeitig berichtete sie von einer Rhythmischen Sportgymnastin, die – ebenfalls verkürzt – in Stuttgart eine PDK-Ausbildung durchlaufen habe und mittlerweile erfolgreich in der Personalabteilung einer Volksbank tätig sei. „All diese Ausbildungsverhältnisse sind sehr geschmeidig gelaufen und waren optimal organisiert“, betonte sie.

Klare Ausbildungskriterien

Sobald eine Anfrage von Laufbahnberatern im Hauptunternehmen eingegangen sei, werde eine Verbindung zu den ausbildenden Niederlassungen hergestellt, erläuterte Janine Bischoff die Abläufe. Wenn dann die Spitzensportler ihrer Motivation hinreichend Ausdruck verliehen hätten und alle organisatorischen Fragen geklärt werden konnten, sei das „Matching“ perfekt und das Ausbildungsverhältnis könne geschlossen werden. In Leipzig komme man den Trainings- und Wettkampfzeiten der Spitzensportler durch Blockunterricht und eine Streckung der Ausbildung auf vier Jahre entgegen. An anderen Standorten sei aber auch eine "normale Durchführung" der Ausbildung im Rahmen von drei Jahren mit wöchentlich ein bis zwei Berufsschultagen möglich.

Weiterbildungsoptionen

„Aktuell interessieren sich sehr viele junge Menschen für einen beruflichen Werdegang, bei dem HR-Aspekte im Mittelpunkt stehen“, ergänzte Jens Große. Hier biete die PDK-Ausbildung eine gute Grundlage, bei der auch Weiterentwicklungsmöglichkeiten inbegriffen seien: So habe der Verband erst kürzlich einen Kooperationsvertrag mit der Fachhochschule des Mittelstands geschlossen. Im Bachelor-Studiengang „Human Resource Management, Schwerpunkt Personaldienstleistung (B.A.)“ könnten ausgebildete Personaldienstleistungskaufleute nun ab Oktober innerhalb von zwei Jahren berufsbegleitend einen Studienabschluss erwerben. Dies, so Große, sei sicher im Interesse vieler Eltern, bei denen – neben dem traditionellen Einstieg ins Erwerbsleben über eine Ausbildung – vielfach auch ein Studium einen hohen Stellenwert habe.

Koordinierende Stelle Zeitarbeit

Zustande gekommen war der digitale Austausch über einen Kontakt der Koordinierenden Stelle Zeitarbeit der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Initiative des Sprechers der Laufbahnberater, Bernd Brückmann, Laufbahnberater am Olympiastützpunkt Hessen. Anerkennend resümierte der engagierte Karriereplaner: „Bislang war mir der Ausbildungsgang der Personaldienstleistungskaufleute kaum bekannt. Doch nun stelle ich fest, dass hier in einzigartiger Weise das HR-Thema aufgegriffen wird. Dieses wird auch bei uns zurzeit stark nachgefragt.“ Und selbst wenn bis zum Start weiterer Spitzensportler in die PDK-Ausbildung noch einige Zeit vergehen sollte: Ein Praktikum in diesem Bereich ist bereits ab sofort möglich. Für Rückfragen und Informationen stehen die beiden PDK-Ansprechpartnerinnen im GVP, Suzana Rakun, stellvertretende Leiterin Fachbereich Bildung & Personal/Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung, und Bettina Richter, Aus- und Weiterbildung, unter der E-Mail-Adresse pdk@personaldienstleister.de gerne zur Verfügung.