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Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „iGZ“.
Jan Herzogenrath
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer fällt auch im August weiter ab, dieses Mal um 0,6 Punkte im Vergleich zum Vormonat und liegt nun bei 100,5 Punkten. Damit steht der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nur knapp über der neutralen Marke von 100 Punkten – laut IAB-Pressemitteilung der tiefste Stand seit 2020. Das europäische Barometer sinke zum ersten Mal in diesem Jahr sogar unter die Marke von 100 und liegt im August bei 99,7 Punkten.
„Der Wirtschaftsabschwung hat sich in Deutschland festgesetzt – mittlerweile hinterlässt das auch Spuren am Arbeitsmarkt“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sei laut IAB-Arbeitsmarktbarometer im August um 0,6 Punkte auf den Wert von 97,5 abgefallen.
Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers sinke im August zum vierten Mal in Folge. Nach einem Rückgang von 0,5 Punkten liege sie nun bei 103,5 Punkten. Auch wenn weiterhin steigende Beschäftigung erwartet werde, so seien dennoch auch hier die Erwartungen nicht mehr ganz so optimistisch. „Halb leer oder halb voll? Der Arbeitsmarkt ist in Mitleidenschaft gezogen, steht aber immer noch deutlich besser da als die Konjunktur“, schätzt Weber die Situation ein.
Das European Labour Market Barometer dagegen unterschreite zum ersten Mal in diesem Jahr die neutrale Marke von 100 Punkten. Es verzeichne ein Rückgang um 1,0 Punkte gegenüber dem Juli und liege im August bei 99,7 Punkten. Schuld daran sei insbesondere die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit, die im August deutlich um 1,2 Punkte sank. Sie befinde sich nun mit 97,9 Punkten auf dem tiefsten Stand seit 2020 und zeige steigende Arbeitslosigkeit an. Auch die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung verschlechtere sich auf europäischer Ebene um 0,7 Punkte auf derzeit 101,5 Punkte. „Lange schlugen sich die europäischen Arbeitsmärkte gut in den Krisenzeiten. Aber jetzt wird es langsam Zeit für eine wirtschaftliche Trendwende“, erklärt Weber.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
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