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Daniel Kuschmierz Gesamtverband der Personaldienstleister e.V. (GVP) Ökonom
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Die Zahl der bei Zeitarbeitsunternehmen angestellten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verringerte sich von 612.800 im Oktober 2024 auf 605.100 im November 2024 (-1,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat verschärfte sich die Rückgangsrate auf -12,0 Prozent
Die von typischen saisonalen Einflüssen bereinigten Zahlen haben die Marke von 600.000 bereits unterschritten: Die saisonbereinigte Beschäftigtenzahl sank von 595.168 im Oktober 2024 auf 584.900 im November 2024. Dies entspricht einem Rückgang von 1,7 Prozent und stellt den stärksten monatlichen Rückgang seit Mai 2020 dar.
Am sonstigen Arbeitsmarkt stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Oktober 2024 um 176.492 zum Vorjahresmonat an, was einem Plus von 0,5 Prozent entspricht. Auch wenn der positive Wachstumstrend am sonstigen Arbeitsmarkt bestehen bleibt, fällt der Zuwachs immer geringer aus. Dabei ist fast der gesamte Beschäftigungsanstieg (99 Prozent) allein auf das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die öffentliche Verwaltung zurückzuführen. Im Verarbeitenden Gewerbe ist dagegen bereits seit über einem Jahr ein stärker werdender Beschäftigungsabbau zu beobachten: Hier sank die Zahl im November 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 100.710 (-1,5 Prozent).
Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zeitarbeit zeigt sich bei den Beschäftigungsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit seit einigen Monaten kein klarer Trend. Im November 2024 haben 17.158 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsaufnahme in der Zeitarbeit beendet. Verglichen mit dem Vorjahresmonat verringerte sich der Wert damit um 399 (-2,3 Prozent). Der Anteil der Zeitarbeit an allen Arbeitslosenabgängen lag bei 12,4 Prozent.
Am sonstigen Arbeitsmarkt stiegen die Beschäftigungsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen um 5,0 Prozent. Dieser Anstieg war hauptsächlich auf die Entwicklung im Handel zurückzuführen.
Für die Zugänge in Arbeitslosigkeit liegen bereits Werte für Januar 2025 vor. Die Zahl der Personen, die in der Zeitarbeit beschäftigt waren und sich nun arbeitslos meldeten, lag bei 23.322 und verringerte sich damit um 708 im Vergleich zum Vorjahresmonat (-2,9 Prozent). Der deutliche Anstieg der Arbeitslosenzugänge, der in der Zeitarbeit im Jahr 2023 und in der ersten Hälfte des Jahres 2024 verzeichnet wurde, setzt sich bereits seit einigen Monaten nicht mehr fort.
Am sonstigen Arbeitsmarkt wurde im Dezember 2024 allerdings erneut ein Zuwachs registriert. Verglichen mit dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosenzugänge um 2,7 Prozent an, was vor allem auf vermehrte Jobverluste im Verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen war.
Zum Jahresbeginn stieg die Dynamik bei den Stellenmeldungen wieder leicht an. Im Januar 2025 wurden bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) 24.862 neue offene Arbeitsstellen aus der Zeitarbeitsbranche gemeldet (kalender- und saisonbereinigt). Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Wert damit um deutliche 7,7 Prozent (+1.781 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat ergab sich allerdings noch ein leichter Rückgang von 0,4 Prozent.
In anderen Wirtschaftszweigen sah die Entwicklung im Januar 2025 sehr ähnlich aus. So erhöhte sich die Zahl der neuen Stellenmeldungen am Gesamtarbeitsmarkt ebenfalls um 7,7 Prozent zum Vormonat. Verglichen mit dem Vorjahresmonat schlug ein geringfügiges Minus von 0,2 Prozent zu Buche.
Der Anteil der Zeitarbeit an den monatlichen Stellenmeldungen stagnierte bei 19,2 Prozent. Seit rund einem Jahr bewegt sich der Anteil zwischen 18 und 20 Prozent. In den Vorjahren wurden teilweise bis zu 35 Prozent erreicht.
Die Geschäftslage von Personaldienstleistern stagniert zum Anfang des Jahres 2025 weitestgehend auf niedrigem Niveau. Der auf den ifo-Konjunkturumfragen basierende Geschäftslageindikator der Branche reduzierte sich leicht von -34,9 Punkte im Dezember 2024 auf –35,2 Punkte im Januar 2025.
Bei den Erwartungen von Personaldienstleistern ging es deutlich nach unten. Die Beschäftigtenerwartungen sind im Vergleich zum Vormonat von 0,4 auf -3,1 Punkte gesunken. Bei den Umsatzerwartungen der Branche wurde eine noch stärkere Verschlechterung von 9,2 auf -7,9 Punkte verzeichnet. Damit rechnen Personaldienstleister insbesondere mit sinkenden Umsätzen und einem weiteren Rückgang der Beschäftigung.
Die deutsche Wirtschaft tritt nicht nur auf der Stelle, sondern steckt in der Rezession. Nach einem Minus von 0,1 Prozent im Jahr 2023 reduzierte sich das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um 0,2 Prozent (preis- und kalenderbereinigt). Die Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes schrumpfte im vergangenen Jahr sogar um 3,0 Prozent. Die Auftragslage in der Industrie ist weiter rückläufig und fiel im Januar 2025 laut den ifo-Konjunkturumfragen auf den niedrigsten Stand seit dem Tief der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Dies zieht die Nachfrage nach unternehmensnahen Dienstleistungen weiter nach unten. Personaldienstleister bewerten ihre Auftragslage zum Jahresbeginn ähnlich schlecht wie das Verarbeitende Gewerbe (siehe Abb. 6).
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