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Gesamtverband der Personaldienstleister e.V.
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Was sind die KI-Trends für das nächste Jahr?
Markus Budde: Künstliche Intelligenz (KI) liefert bei richtiger Anwendung echte Ergebnisse und genau das wird sich 2026 auch in der Personaldienstleistung deutlich zeigen. Denn KI wird zur konkreten Unterstützung im Alltag und zum integralen Bestandteil durchdachter Prozesse. Besonders groß ist der Bedarf an End-to-End-Integration: Also einer KI, die nicht nur punktuell hilft, sondern sich nahtlos in bestehende Systeme und Workflows einfügt, und damit messbare Resultate erzielt. Außerdem beobachten wir, dass sich die Erwartungshaltung gegenüber KI verändert: Es geht nicht mehr nur um Automatisierung, sondern um intelligente Assistenz. Die Systeme müssen dazulernen, sich anpassen und individuelle Mehrwerte schaffen. Gleichzeitig sehen wir immer mehr konkrete Anwendungsfälle, in denen Mensch und KI optimal zusammenspielen, was zu spürbaren Effizienzgewinnen führt, weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch KI schneller, präziser und fokussierter arbeiten können.
Welche Herausforderungen gibt es dabei in Deutschland im Moment?
Markus Budde: Die größte Herausforderung ist aktuell die digitale Ungleichheit in der Branche. Manche Unternehmen haben bereits einen soliden technologischen Unterbau, andere arbeiten noch mit Papierakten oder setzen auf KI-Lösungen, die nur isoliert funktionieren und keinen echten Mehrwert bieten. Diese Kluft zu schließen ist essenziell, wenn wir die Vorteile von KI branchenweit nutzbar machen wollen. Ein weiterer Punkt ist das fehlende Vertrauen sowohl in die Technologie selbst als auch in die eigene Organisation. Viele Entscheidungstragende fragen sich: Wo soll ich anfangen? Welche Lösung bringt echten Nutzen? Diese Unsicherheit bremst Innovation. Nur wer seine Prozesse genau analysiert und dabei konsequent auf das Ergebnis schaut, kann die richtige Technologie auswählen. Das zeigt sich auch in aktuellen Zahlen: Laut unserer neuesten Branchenstudie, dem zvoove–GVP Industry Pulse 2025, wünschen sich 48 Prozent der Unternehmen objektive Informationen zum sinnvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz. 40 Prozent interessieren sich konkret für Integration und Schnittstellen, also genau die Stellen, an denen KI vom Einzelsystem zum echten Produktivitätshebel wird. Gleichzeitig wissen 36 Prozent nicht genau, welche Veränderungen der KI-Einsatz bislang gebracht hat, obwohl bereits investiert wurde oder konkrete Planungen bestehen. Das macht deutlich: Vielen fehlt eine klare Vorstellung davon, wie KI im eigenen Betrieb tatsächlich Mehrwert stiften kann. Und drittens: Wir dürfen nicht vergessen, dass KI mehr ist als Software. Es braucht Change-Management, eine offene Unternehmenskultur, Weiterbildungsangebote und auch Führungskräfte, die bereit sind, neue Wege zu gehen.
Welche drei Tipps geben Sie Personaldienstleistern mit auf den Weg, um die KI-Transformation im Unternehmen zu schaffen?
Markus Budde: Erstens: Starten Sie nicht bei der Technologie, sondern bei Ihren Prozessen. Eine KI bringt nur dann Mehrwert, wenn sie auf klare, saubere Abläufe trifft. Wer das eigene Geschäftsmodell kennt und die kritischen Engpässe identifiziert, weiß auch, wo KI die größten Hebel entfalten kann. Zweitens: Nehmen Sie Ihr Team mit. KI ist kein reines IT-Projekt, sondern ein kultureller Wandel. Schulungen, transparente Kommunikation und konkrete Anwendungsbeispiele helfen dabei, Akzeptanz und Begeisterung zu schaffen. Und drittens – vielleicht der wichtigste Punkt: Verstehen Sie KI als strategisches Werkzeug, nicht als Hype. Es geht nicht darum, die neueste Technologie um ihrer selbst willen zu nutzen. Es geht darum, Ihr Unternehmen effizienter, schneller und resilienter aufzustellen. Wer das konsequent verfolgt, wird nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern sich nachhaltig vom Mittelfeld absetzen.
Markus Budde ist Speaker beim INNOLAB 25 am 16. und 17. September in der Alten Werft in Bremen. Der GVP-Innovationskongress präsentiert zahlreiche Referentinnen und Referenten zu den Themen Data, CyberSecurity, AI Leadership, War of Talents mit neuester Software, Innovationskraft und Personalentwicklung. Neu ist, dass sich die Besucher durch Kopfhörer selbst entscheiden können, welchem Thema sie sich widmen wollen. In Networking-Sessions können alle zudem über die Themen diskutieren, die sie am meisten bewegen.
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