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Anette Meyer-Pleus stv. Leiterin Fachbereich Kommunikation | Personalvermittlung
Anette Meyer-Pleus ist stellvertretende Leiterin im Fachbereich Kommunikation und beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema Personalvermittlung. Die Historikerin und Redakteurin ist seit 2012 beim Vorgängerverband BAP und nun beim GVP beschäftigt. Zuvor war sie u.a. in PR-Agenturen und Verlagen beschäftigt.
Telefon: +49 30 206098-5213E-Mail
Angesichts der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland mahnt Florian Swyter, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Personaldienstleister (GVP) e. V., im Gespräch mit Daniel Müller eine neue Agenda 2030 an, die an die Erfolge der Agenda 2010 anknüpft. Zwar habe die Regierung vom „Herbst der Reformen“ gesprochen, doch bisher sei zu wenig passiert. Jetzt brauche es ein starkes Reformtempo und einen „Jobturbo“, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.
Die geplanten Investitionen der Bundesregierung in Höhe von 500 Milliarden Euro in die Infrastruktur und ins Klima sind ein wichtiger Schritt. Allerdings müsse die Politik sicherstellen, dass genügend Fachkräfte verfügbar seien – auch aus dem Ausland. „Wer eignet sich besser dafür als die Zeitarbeitsbranche?“, so Swyter. Aber den Personaldienstleistern werden die Hände gebunden, denn sie können zum Beispiel keine Arbeitskräfte aus Drittstaaten rekrutieren oder ins Bauhauptgewerbe überlassen.
Längst überfällig sei deshalb die Streichung des § 40 Abs. 1 Nr. 2 Aufenthaltsgesetz, um Zeitarbeitsunternehmen zu ermöglichen, Mitarbeitende auch in Drittstaaten zu rekrutieren. Gerade angesichts des anhaltenden Fachkräfteengpasses sei nicht nachzuvollziehen, dass ausgerechnet die Zeitarbeit als einzige Branche so benachteiligt werde.
Besonders kritisch sieht der GVP das Verbot der Zeitarbeit im Bauhauptgewerbe. Dieses stamme noch aus den frühen 1980er-Jahren, als wichtige Schutzgesetze für Arbeitnehmende – wie das Arbeitnehmerentsendegesetz – noch nicht existierten. Heute sei ein solches Verbot „völlig aus der Zeit gefallen“. Deshalb fordert der Verband die Aufhebung des Verbots der Zeitarbeit im Bauhauptgewerbe.
Auch zum Thema „Lohnlücken“ in der Zeitarbeit findet der GVP-Hauptgeschäftsführer deutliche Worte: Denn ein aktuelles Pay Gap-Gutachten vom Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) im Auftrag des GVP zeige anhand verschiedener Modellrechnungen, dass Zeitarbeitskräfte bei vergleichbaren Tätigkeiten und auf Basis der Stundenlöhne ähnlich oder teilweise sogar mehr verdienen als andere Beschäftigte.
Darüber hinaus habe die Branche längst neue Aufgaben übernommen: Personaldienstleister seien nicht mehr nur in der Arbeitnehmerüberlassung tätig, sondern auch in der Personalvermittlung, Beratung, Weiterbildung und in der Begleitung von Transformationsprozessen – etwa in der Automobilindustrie.
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