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Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „BAP“.
Gesamtverband der Personaldienstleister e.V.
Es ist ein politisch und medial derzeit kontrovers diskutiertes Thema: Zeitarbeit in der Pflege. Eine immer wieder aufgestellte Behauptung von Unternehmen und Akteuren aus dem Gesundheitswesen lautet dabei, dass sich die Zeitarbeit negativ auf die Qualität der Versorgung in der Pflege auswirken würde. In der März-Ausgabe der Zeitschrift "Altenpflege" (Vincentz Network, Hannover) hat BAP-Vizepräsidentin Mirjam Rienth, Inhaberin & Geschäftsführerin von Jobtour medical, im Rahmen der Rubrik "Pro und Contra" dazu Stellung genommen:
"Wie viel Qualität examinierte Pflegekräfte aus der Zeitarbeit an ihren Einsatzorten zur Geltung bringen können, hängt ganz maßgeblich von zwei Faktoren ab. Erstens: Sie müssen bezüglich ihrer nachgewiesenen fachlichen Qualifikation auf das Anforderungsprofil der vakanten Stelle passen. Zweitens: Sie müssen gut in die Abläufe und Strukturen der jeweiligen Einrichtung eingewiesen, offen und professionell integriert werden.
Beides liegt im Gestaltungsbereich der Einrichtung. Wer nicht nur kurzfristig, sondern auch strategisch vorausschauend seinen Personalbedarf unter Berücksichtigung bekannter Einflüsse wie Urlaubszeiten oder Schwangerschaftspausen plant und frühzeitig Buchungsanfragen stellt, bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit passgenau den richtigen Mitarbeitenden und oft auch Pflegekräfte, die bereits Einsätze in der Einrichtung hatten und eingelernt sind.
Weiter ist wichtig: Eine ehrliche Bewertung der Situation in der Einrichtung und etwaiger struktureller und personeller Defizite. Personaldienstleister dürfen nicht primär Lückenfüller sein, sondern sie müssen als strategischer Partner zur nachhaltigen Sicherung der notwendigen Personaldecke genutzt werden. So helfen sie Einrichtungen am besten dabei, ihre pflegerische Qualität zu stärken und auszubauen.
In der Zeitarbeit in der Pflege steckt eine hohe Qualität – sie muss aber auch optimal abgerufen und kurzfristig eingewiesen werden. Um es auf den Punkt zu bringen: Nur eine qualifizierte Buchung sichert qualifizierte und effiziente Dienstleistung. Daher halte ich schicht- oder sogar nur stundenweise Buchungen von Zeitarbeitenden über digitale Systeme für wenig zielführend.
Dafür ist unbestritten: Pflegekräfte von seriösen Personaldienstleistern haben dieselbe gute Ausbildung wie ihre Kollegen, die fest in Einrichtungen arbeiten. Und noch mehr: Sie sind dank auf ihre persönlichen Lebensumstände abgestimmter Arbeitsmodelle motiviert und haben Freiräume für Fort- und Weiterbildungen. Außerdem gibt es umfangreiche, von mir mit erarbeitete Qualitätsstandards für die Zeitarbeit in der Pflege, die – richtig angewandt – eine hohe Verlässlichkeit garantieren. Vor diesem Hintergrund und der dargelegten Verantwortung der Einrichtungen ist die Diskussion, dass sich Zeitarbeit negativ auf die Pflegequalität auswirke, Augenwischerei. Sie ist schlichtweg falsch."
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