Best Practice: Beschäftigung von Menschen mit Behinderung bei Start NRW

Die START NRW GmbH setzt als werteorientierter Personaldienstleister innerhalb von Nordrhein-Westfalen neue Maßstäbe in der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt. In zahlreichen Branchen – von der Metall- und Chemieindustrie über das Handwerk bis hin zu Lager, Logistik und IT – arbeitet das Unternehmen daran, nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen dabei Menschen mit weniger guten Voraussetzungen, unter anderem auch Menschen mit Behinderung (MmB), die hier eine faire Chance auf eine langfristige und sichere Beschäftigung erhalten.

Inklusion und Chancengleichheit für alle Mitarbeitenden

Ein besonderes Merkmal ist die Gleichbehandlung von Beschäftigten mit Behinderung in allen Bereichen der Unternehmensstruktur. Beate Tewes, Schwerbehindertenvertretung (SBV) und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, betont in einem Interview: „Die Übernahmequote von Mitarbeitenden mit Behinderung ist bei uns genauso hoch wie die der übrigen Beschäftigten.“ Zudem werde der Wechsel von Einsatzorten durch eine enge Zusammenarbeit und abgestimmte Prozesse reibungslos gestaltet. Tewes fügt hinzu: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Menschen mit Behinderung genauso flexibel und anpassungsfähig sind wie alle anderen Mitarbeitenden.“

Gezielte Rekrutierungsstrategien und ein offener Dialog

Um diese Zielgruppe gezielt anzusprechen und für den Arbeitsmarkt zu gewinnen, habe START NRW gezielte Maßnahmen und Initiativen ergriffen. Dazu zählen unter anderem eigens entwickeltes Informationsmaterial sowie die Platzierung der Schwerbehindertenvertretung auf der Unternehmenswebsite, um die gelebte Inklusionskultur zu verdeutlichen. Im Bewerbungsprozess werde ein vertrauensvoller Dialog gefördert. „Wir schaffen eine Atmosphäre, in der Bewerbende offen über ihre Behinderung sprechen können. So gelingt es uns, passgenaue Vermittlungen vorzunehmen,“ erklärt Tewes. Dabei arbeite das mittelständische Unternehmen eng mit Integrationsfachdiensten, Berufsförderungswerken und der Agentur für Arbeit zusammen. Diese Kooperationen seien essentiell, um qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren.

Erfolgsfaktoren: Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke

Die Schlüssel zum Erfolg sieht die Schwerbehindertenvertreterin in einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit und einer starken Vernetzung der handelnden Akteure innerhalb des Unternehmens. Durch diese Vernetzung sei an einigen Standorten bereits eine beeindruckende Schwerbehindertenquote von zehn Prozent erreicht worden, berichtet Tewes. Besonders bemerkenswert: Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Grad der Behinderung (GdB) von 30 oder 40 erhalten bereits vor ihrer Einstellung Unterstützung, indem die zuständigen Standorte Hilfestellung bei der Beantragung der Gleichstellung über die Agentur für Arbeit leisten.

Sensibilisierung und Aufklärung als zentrale Aufgaben

Um die Inklusionsbemühungen weiter voranzutreiben, besucht Tewes regelmäßig verschiedene Standorte und klärt dort über das Thema Behinderung am Arbeitsplatz auf. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und den positiven Beitrag von MmB zum Unternehmenserfolg zu verdeutlichen. „Entgegen gängiger Vorurteile sind Mitarbeitende mit Behinderung häufig loyaler, motivierter und einsatzbereiter. Sie zeigen eine besondere Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen, und sind oftmals überdurchschnittlich engagiert,“ erläutert Tewes. Sie entkräftet zudem das weitverbreitete Vorurteil, dass MmB häufiger krank seien, und hebt hervor, dass viele von ihnen sich bewusst um ihre Gesundheit kümmern und dadurch seltener ausfallen.

Diskrete Handhabung in Kundenunternehmen

START NRW lege großen Wert darauf, den Umgang mit Behinderungen diskret und respektvoll zu gestalten. In den Kundenunternehmen werde das Thema Behinderung nur dann angesprochen, wenn es für den Arbeitseinsatz relevant sei. Bei Krankheitsbildern, wie Epilepsie oder Diabetes werde in enger Absprache mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür gesorgt, dass die Arbeitssicherheit durch angepasste Arbeitsbedingungen gewährleistet bleibe.

Der Personaldienstleister zeigt eindrucksvoll, wie Inklusion als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur erfolgreich umgesetzt werden kann. Durch gezielte Maßnahmen, eine transparente Kommunikation und enge Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren schafft das Unternehmen langfristige Perspektiven für Menschen mit Behinderung. Die gelebte Chancengleichheit, die Offenheit im Bewerbungsprozess und die kontinuierliche Aufklärung innerhalb des Unternehmens sind entscheidende Erfolgsfaktoren. START NRW beweist: Inklusion lohnt sich – für alle Beteiligten!