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Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „iGZ“.
Jan Herzogenrath
Mit einem klaren "Nein" beantwortete jetzt iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz die "Frage der Woche" in der Bayerischen Staatszeitung (BSZ). „Soll man die Zeitarbeit in der Pflege eindämmen?“ lautete das Thema. Stolz dazu: "Bei der Frage zu Zeitarbeit in der Pflege werden nicht nur immer öfter die positiven Aspekte ignoriert, sondern zunehmend Fakten ausgelassen." Mit diesem Beitrag greift die BSZ auch die Diskussion aus der Politik auf.
Ruth Waldmann, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Bayern, spricht sich in der BSZ dagegen für ein Verbot aus. Ihrer Meinung nach verschärfe der Einsatz von Zeitarbeit in der Pflege die schlechte Situation in der Pflegebranche. Sie wirft Zeitarbeitskräften vor, lange Zeit für die Einarbeitung zu benötigen und somit die Versorgung der Patienten zu verschlechtern. Außerdem stünden die vermeidlichen Privilegien der Zeitarbeitskräfte einer guten Zusammenarbeit mit der Stammbelegschaft im Wege.
Stolz hielt sich in seiner Argumentation an Fakten und Zahlen, etwa von der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die „Rosinenpickerei“ in der Wahl der Arbeitszeiten sei nicht belegt. "Fakt ist dagegen, dass die Zeitarbeitskräfte in allen Schicht- und auch Wochenenddiensten eingesetzt sind." Der gefühlte Anstieg von Zeitarbeit in der Pflege sei dem Anstieg der Beschäftigung in der Pflege generell geschuldet, und liege nach aktuellen Zahlen der BA bei 2,2 Prozent. Befragungen haben außerdem gezeigt, dass viele Fachkräfte die Pflege gänzlich hinter sich lassen würden, könnten sie nicht durch die Zeitarbeit Beruf und Privatleben besser organisieren.
Einig waren sich Waldmann und Stolz darüber, dass sich grundlegend etwas in der Pflegebranche ändern müsse. Die Politik solle lieber die Pflegebranche regulieren und reformieren, anstatt die Zeitarbeit zu verbieten, welche bei dem Ausgleich des Pflegekräftemangels große Hilfe leiste, so Stolz. Waldmann kritisierte auch den falschen Einsatz von öffentlichen Geldern, die zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gedacht sein, was eine notwendige Regulierung der Pflegeeinrichtungen nur noch unterstreiche. Beide sprachen sich auch für eine fundiertere und attraktivere Ausbildung von Pflegekräften aus.
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