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14.07.2025
Über die Autoren
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Wolfram Linke

Wolfram Linke war bis zum 30. Juni 2025 Pressesprecher des GVP. Davor arbeitete er 15,5 Jahre als Pressesprecher beim Vorgängerverband „iGZ“ und 18 Jahre als Redakteur bei einer Tageszeitung.

Telefon: +49 30 206098-5218
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Kristin Mattheis Verbandskommunikation

Nach dem Magister Studium Germanistik, Anglistik und Ethnologie in Münster und einem Auslandsjahr im amerikanischen Santa Barbara (UCSB) absolvierte sie ein Multimedia-Volontariat an der Universität Münster. Nach zahlreichen Hospitationen beim WDR, RTL und bei dpa und einer 9-jährigen freien Mitarbeit bei der Münsterschen Zeitung wurde sie Online-Redakteurin bei der AGRAVIS Raiffeisen AG für knapp 5 Jahre  bevor sie dann 2018 als Content-Managerin für Video und Social Media-Kommunikation zum GVP kam. 

Telefon: +49 30 206098-5219
Mobil: +4916094668148
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„Mein Fokus liegt auf der Lösung der Probleme Geflüchteter“

Zum umfangreichen Portfolio der Personaldienstleistung gehört auch die Personalvermittlung. Insbesondere für Geflüchtete wie auch für Migrantinnen und Migranten bietet dieser Weg eine gute Alternative für den beruflichen Neuanfang, wie die neue Ausgabe der GVP-Reportage zeigt.

Inhalte unserer Reportage:

  • Paul Zumbült: Problemlöser der Personalvermittlung
  • PDK-Azubi Ana Dospina: Wenn das Leben Haken schlägt

  • Neue Heimat für ein tadschikisches Sprachtalent
  • Gelungenes Recruiting mit erfolgreichem Onboarding

  • #einfachmachen: Region gemeinsam fit für Zukunft gestalten

  • Rechtliche Voraussetzungen
  • Personalvermittlung

Paul Zumbült: Problemlöser der Personalvermittlung

Wenn es den Beruf „Problemlöser“ gäbe, Paul Zumbült wäre Meister und Ausbilder zugleich. Seit 1976 ist der Inhaber der LetterServiceAgentur GmbH in allen Bereichen rund ums Thema Arbeit aktiv und kümmert sich vor allem um Personalmanagement und -vermittlung. Er organisierte unter anderem Veranstaltungen und baute für seinen damaligen Arbeitgeber Dependancen im Osten auf.

2009 machte sich der gelernte Außenhandelskaufmann selbstständig: „Ich startete mit einem Konzept zur Direktvermittlung in der Pflege”, erläutert Zumbült seinen unternehmerischen Werdegang. Seine Frau stand ihm dabei als Arzthelferin mit Rat und Tat zur Seite. „Nicht zuletzt auch deshalb”, so Zumbült, „lief das Geschäft während der Krise 2011 relativ unbeschadet weiter.”

Als dann in den Folgejahren die ersten Flüchtlinge nach Deutschland kamen, organisierte Zumbült deren Vermittlung. „Erster war ein deutschsprechender Hotelmanager aus dem Irak, den wir direkt nach Coesfeld vermitteln konnten”, erinnert sich der gebürtige Letteraner. Das sprach sich herum, und in der Folgezeit füllte sich sein Büro mit ausländischen Arbeitsuchenden. „In erster Linie liefen die Kontakte ins Ausland aus den regionalen Beziehungen heraus”, erinnert er sich. Arbeitnehmerinnen und -nehmer aus Polen, Rumänien und Ungarn, die dank seiner Initiative in den Firmen vor Ort tätig sind und waren, vermittelten ihre Erfahrungen in die Heimatländer: „Dadurch bin ich 2012 gezielt in die osteuropäische Community gekommen”, erklärt Zumbült den nach wie vor hohen Stellenwert der Mund-zu-Mund-Propaganda.

„Der Umgang mit Menschen hat mir immer Spaß gemacht und mein Fokus liegt auf der Lösung der Probleme Geflüchteter.”
Paul Zumbült | Inhaber der LetterServiceAgentur GmbH

Als der Flüchtlingsstrom 2014/´15 seinem Höhepunkt zustrebte, stieg Zumbült sehr früh auch in die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit ein, um zu helfen. „Der Umgang mit Menschen hat mir immer Spaß gemacht und mein Fokus liegt auf der Lösung der Probleme Geflüchteter”, unterstreicht der Unternehmer. 90 Prozent seiner Mitarbeiter sind Ausländerinnen und Ausländer, „und kommen aus allen erdenklichen Staaten. Wir haben fast schon familiäre Verhältnisse”, ist Zumbült stolz. Bürokratische Hürden sind für ihn dabei etwas, das es zu überwinden galt. Egal ob eine fehlende Aufenthaltserlaubnis, eine Wohnung oder ein benötigtes Gesundheitszeugnis – die Service-Agentur in Lette besorgt alles, damit ihre Beschäftigten alle Voraussetzungen erfüllen und dabei auch ein gesichertes soziales Umfeld haben.

Der Anteil ausländischer Zeitarbeitskräfte steigt kontinuierlich. Die Branche ist prädestiniert für die Beschäftigung von Arbeitskräften mit Migrationshintergrund.

Oftmals werde er mit sehr schweren menschlichen Schicksalen konfrontiert, aber er lasse sich nicht beirren und löse die Probleme: Deshalb habe sich der Spruch „In Lette wirst du nicht entlassen” zum geflügelten Satz entwickelt, ist der Unternehmer stolz. So paradox es klingt, die Corona-Pandemie beflügelte sein Geschäft: Bei einem Fleischfabrikanten baute die LetterServiceAgentur das Coronazentrum mit auf und stellte unter anderem auch den für die Maskenpflicht zuständigen und mehrsprachigen Platzwart. Zu jener Zeit habe es viele Jobs mit sehr hohen Hygienestandards gegeben, die das GVP-Mitgliedsunternehmen stets gewährleisten konnte.

„Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich auch im Krankheitsfall betreut und begleitet.”
Paul Zumbült | Inhaber der LetterServiceAgentur GmbH

„Während der Coronazeit”, erinnert sich Zumbült, „musste ich niemanden entlassen.” Dabei sei ihm unter anderem auch der Einsatz von Kurzarbeit zugutegekommen. Oberste Priorität habe aber die Gesundheit seiner Beschäftigten gehabt: „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich auch im Krankheitsfall betreut und begleitet.” Zumbült wurde und wird indes, wie die gesamte Branche, immer wieder mit dem schlechten Image der Zeitarbeit konfrontiert. „Zeitarbeit hat keinen guten Ruf. Das können nur wir selbst ändern”, erklärt der gebürtige Letteraner, warum er sich schon sehr bald auch für Aus- und Weiterbildung engagierte.

„Ausbildung war immer ein wichtiges Thema für mich”, betont Zumbült. Er begrüße es, dass an Schulen Pflichtpraktika angeboten werden, „um junge Menschen auf den richtigen Weg zu bringen.” Jedes Jahr stelle er einen oder eine Auszubildende für den Weg als Personaldienstleistungskaufmann oder -kauffrau ein. „Sehr erfolgreich”, wie er meldet – unter den Absolventen findet sich auch eine NRW-Ausbildungsbeste.

Besonders gute Erfahrungen habe er mit Auszubildenden gemacht, die einen Migrationshintergrund haben – wie etwa Ana Dospina. Die 19-jährige Rumänin, die eigentlich andere berufliche Pläne hatte, absolvierte ein Praktikum bei Zumbült und orientierte sich um. Zunächst arbeitete sie als Aushilfe in der Service-Agentur und begann dann die PDK-Ausbildung. Inzwischen ist sie im dritten Lehrjahr und freut sich über ihren „Traumberuf”. „Mit Aussicht auf Übernahme”, schmunzelt Zumbült vielsagend. 

PDK-Azubi Ana Dospina: Wenn das Leben Haken schlägt

Jedes Jahr stellt Paul Zumbült einen oder eine Auszubildende für den Weg als Personaldienstleistungskaufmann oder -kauffrau ein. Mit der Rumänin Ana Dospina ist ihm ein richtig guter Griff gelungen.

Manchmal schlägt das Leben einen großen Haken und nimmt eine ganz andere Richtung ein, als es eigentlich in der persönlichen Lebensplanung stand – Ana Dospina kann ein Liedchen davon singen, was es bedeutet, seinem Herzen zu folgen. Ursprünglich wollte die 19-Jährige die als Achtjährige mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus Rumänien nach Deutschland kam, das Abitur absolvieren und anschließend studieren. Das von der Schule angebotene Schülerpraktikum bei der LetterServiceAgentur hatte allerdings ungeahnte Auswirkungen. Ana Dospina gefiel es dort so gut, dass sie danach als Aushilfe für das Unternehmen weiterarbeitete.

„Die Vielfalt der Arbeit und der Kontakt mit den Menschen hat mich besonders fasziniert.“
Ana Dospina | PDK-Auszubildende der LetterServiceAgentur GmbH

„Die Vielfalt der Arbeit und der Kontakt mit den Menschen hat mich besonders fasziniert“, erklärt sie ihre Begeisterung für den Job. Ihren Chef, Paul Zumbült, Geschäftsführer der LetterServiceAgentur, hatte sie schnell mit ihrem Engagement überzeugt. Nach dem Realschulabschluss trat die gebürtige Rumänin vor drei Jahren ihre Ausbildung zur Personaldienstleistungskauffrau in Lette an. Die Klausuren und Prüfungen meistert sie mit Bravour – Zumbült hat ihr bereits eine Übernahme in Aussicht gestellt. Auch die Eltern gaben grünes Licht – das Kind müsse seinen eigenen Weg gehen.

Ihre Mehrsprachigkeit, Ana Dospina spricht auch Englisch, erweist sich in der täglichen Arbeit als großer Vorteil, denn fast alle Arbeitskräfte des Unternehmens haben einen Migrations- oder Flüchtlingshintergrund. Weiterer Aspekt: „Ich übersetze ja nicht nur die Sprache, sondern immer auch ein Stück weit die Kultur mit“, erläutert sie die Feinheiten des praktischen Sprachgebrauchs. Im Job, so die PDK-Auszubildende, begegnen ihr auch schwerere Schicksale. Das sei zwar anstrengend, „aber wenn ich den Menschen helfen kann, ist das dann immer wie eine Belohnung.“

Wie etwa bei einem Rumänen, der spontan in der Geschäftsstelle auftauchte: fristlos Job und Wohnung gekündigt, weil es keine Arbeit mehr gab, bat er um Hilfe. „Er hatte lediglich einen Koffer mit seinen Habseligkeiten dabei und sprach nur Rumänisch“, erinnert sich die 19-Jährige. „Wir haben ihm dann innerhalb von drei Tagen in einen Job vermittelt, eine Wohnung besorgt und eine Sim-Karte gekauft, damit er nach Hause telefonieren konnte“, blickt sie stolz zurück. Die Dankbarkeit sei sehr groß, freut sich Dospina. 

Neue Heimat für ein tadschikisches Sprachtalent

Hilfe wird in der LetterServiceAgentur großgeschrieben: Davon kann auch Saidbahromi, aus Sicherheitsgründen wird auf die volle Namensnennung verzichtet, ein Liedchen singen: Der aus Tadschikistan stammende diplomierte Englischlehrer ist seit drei Monaten in Deutschland und muss nun sechs Monate auf eine Arbeitserlaubnis warten. Diese Zeit nutzt er, um Deutsch zu lernen. Der 31-Jährige ist ein echtes Sprachtalent – sechs Sprachen beherrscht der Tadschike.

Er ist aus gutem Grund bei Paul Zumbült gelandet: „Ich war bereits von 2015 bis 2021 in Lette und habe hier im Bereich Logistik gearbeitet“, erläutert er seinen Werdegang. Unter anderem arbeitete er als Kommissionierer, Produktionsmitarbeiter, Montagemitarbeiter und erwarb den Staplerschein (Flurförderzeuge). Dann musste er trotz Gefährdungslage in seine Heimat zurückkehren.

„Es gibt große Hindernisse durch viele Gesetze.“
Paul Zumbült | Inhaber der LetterServiceAgentur GmbH

„Derzeit stehen wir in Kontakt mit der Ausländerbehörde. Es gibt große Hindernisse durch viele Gesetze“, zeichnet Zumbült den Weg durch die Instanzen nach. Er hat das Potenzial seines Schützlings erkannt und möchte Saidbahromi eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement ermöglichen. „Ein guter Chef, der bei allen Problemen hilft“, meint jener lächelnd. „Ziel ist die Übernahme nach der Ausbildung“, richtet Zumbült den Blick nach vorn, „denn Saidbahromis Vielsprachigkeit gewährleistet auch einen direkteren Kontakt zu den Mitarbeitern“, ist sich der Geschäftsführer sicher.  

Gelungenes Recruiting mit erfolgreichem Onboarding

Die Initiative #einfachmachen zeichnete das GVP-Mitgliedsunternehmen LetterServiceAgentur GmbH gemeinsam mit 19 weiteren Firmen aus. NRW-Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (l.) gratuliert Geschäftsführer Paul Zumbült.

Um passende Fachkräfte einstellen zu können und sie dauerhaft zu binden, müssen Unternehmen ihren Blick immer häufiger ins Ausland richten. Besonders kleine und mittlere Betriebe sehen diese Möglichkeit aber häufig als zu aufwendig, zu kompliziert und zu wenig erfolgversprechend an. Azubis fehlen, aber der Aufwand und die Hürden, sie im Ausland zu rekrutieren sind zu groß: Vor diesem Dilemma stehen viele Unternehmen, aber auch viele Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser. Im Auftrag mehrerer Pflegeeinrichtungen hat sich der Personaldienstleister LetterServiceAgentur GmbH aus Coesfeld-Lette deshalb der Azubi-Gewinnung aus dem Ausland gewidmet und ein Unterstützungsangebot vom Recruiting bis zum Onboarding entwickelt. Ein Konzept, das überzeugte: Die Initiative #einfachmachen zeichnete das GVP-Mitgliedsunternehmen gemeinsam mit 19 weiteren Firmen aus. NRW-Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gratulierte Geschäftsführer Paul Zumbült, der unter anderem auch als Regionalkreisbeauftragter für den GVP aktiv ist.  

Wie das Recruiting gelingen kann, welche Hürden dabei zu meistern sind und wie ein erfolgreiches Onboarding gestaltet werden kann, zeigten die 20 Unternehmen aus den Kreisen Coesfeld und Borken in der Best-Practice-Reihe für innovative Personalarbeit. Unter dem Titel „Die Welt als Chance“ stellen die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, die WFG für den Kreis Borken, die Agentur für Arbeit Coesfeld und die Regionalagentur die Beispiele aus dieser und den vergangenen Runden auf der Homepage www.personalarbeit-einfachmachen.de vor.  

#einfachmachen: Region gemeinsam fit für Zukunft gestalten

Die Initiative #einfachmachen ist 2016 als REGIONALE-Projekt im Westmünsterland gestartet. Ziel war und ist es, die Region gemeinsam und kreisübergreifend fit für die Zukunft zu machen. Im Wissen um den demographischen Wandel, den immer größer werdenden Fachkräftemangel und die Veränderungen durch die digitale Transformation haben die Partner die Personalarbeit und damit die Fachkräfte als wichtigsten Teil eines Unternehmens in den Mittelpunkt gestellt. Denn der Unternehmenserfolg hängt in hohem Maße von einer erfolgreichen und zukunftsorientierten Personalarbeit ab. In regelmäßigen Abständen stellen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) für den Kreis Borken mbH, die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, die Agentur für Arbeit Coesfeld und die Regionalagentur Münsterland mit Unterstützung wechselnder Partner deshalb beispielhafte und nachahmenswerte Ideen der Personalarbeit vor – aus den Unternehmen der Region für die Unternehmen der Region. 

„Im Bereich der Gewinnung ausländischer Fachkräfte plant die Landesregierung den Aufbau eines Beratungs- und Unterstützungsangebots, das Arbeitgeber beim Anwerbungsprozess und der Etablierung einer Willkommenskultur unterstützen soll.“
Karl-Josef Laumann | NRW-Arbeits- und Gesundheitsminister

In der Region Münsterland werden laut Laumann in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich über 25 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Umso wichtiger sei es, das inländische Arbeitskräftepotential optimal zu nutzen und gleichzeitig Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland für die Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen. Im Bereich der Gewinnung ausländischer Fachkräfte, die grundsätzlich in eigener Verantwortung der Unternehmen liege, plane die Landesregierung den Aufbau eines Beratungs- und Unterstützungsangebots, das Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beim Anwerbungsprozess und der Etablierung einer Willkommenskultur unterstützen solle. 

Rechtliche Voraussetzungen

Wer ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen möchte, muss dabei einige juristische Voraussetzungen beachten: Bei der Prüfung, ob und wann sie in der Zeitarbeit beschäftigt werden können, wird der Zeitarbeit ein großer Stolperstein, § 40 Aufenthaltsgesetz, in den Weg gelegt. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stimmt demnach nicht zu, wenn eine Ausländerin oder ein Ausländer (Drittstaatsangehöriger, Nicht-EU/EWR-Bürger) in der Zeitarbeit beschäftigt werden will. Damit wird eine komplette Wirtschaftsbranche diskreditiert – die Personaldienstleistungsbranche ist mit ihrem hohen Migrationsanteil von über 50 Prozent prädestiniert für die Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund. Der GVP setzt sich intensiv für die Aufhebung des Verbots ein. (https://personaldienstleister.de/florian-swyter-drittstaatsverbot-fuer-zeitarbeit-unsinnig/) (https://personaldienstleister.de/personaldienstleistungen/zeitarbeit/politik/positionen-2/) 

EU: Kein Aufenthaltstitel nötig

Rechtlich unproblematisch dagegen ist die Beschäftigung von Ausländern, die aus einem der EU-Mitgliedsstaaten stammen. Sie benötigen für die Einreise nach und für den Aufenthalt in Deutschland kein Visum und keinen Aufenthaltstitel. Eine Arbeitserlaubnis wird ebenfalls nicht benötigt und sie dürfen auch in der Zeitarbeit beschäftigt werden, denn sie genießen Arbeitnehmerfreizügigkeit. Eine ähnlich privilegierte Rechtsstellung genießen Bürger der EWR-Staaten und der Schweiz. 

Unbefristete und befristete Aufenthaltstitel

Anders verhält es sich bei Drittstaatsangehörigen (Nicht-EU-/EWR-Bürger): Für deren reguläre Einreise ist regelmäßig ein Visum und für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ein Aufenthaltstitel Voraussetzung. . Dafür können verschiedene Aufenthaltstitel beantragt und erteilt werden. Unterschieden werden kann zwischen unbefristeten und befristeten Aufenthaltstiteln.  

Niederlassungserlaubnis und Erlaubnis zum Daueraufenthalt EU erhalten Ausländer, wenn sie länger in Deutschland gelebt und gearbeitet haben. Sie ermöglicht einen unbefristeten Aufenthalt in Deutschland. 

Verschiedene Kategorien

Daneben kennt das Aufenthaltsgesetzt auch verschieden Kategorien von befristeten Aufenthaltstitel je nach Grund bzw. Zweck des Aufenthalts (zum Beispiel aus humanitären Gründen, Familiennachzug, Ausbildung und Studium, Erwerbstätigkeit). Die Blaue Karte EU etwa fällt in die Kategorie des Aufenthalts zum Zweck der Erwerbstätigkeit. Sie wird ebenfalls befristet erteilt und erleichtert akademischen Fachkräfte den Zugang zum Arbeitsmarkt.  

Außerdem gibt es noch die Bescheinigung über eine Aufenthaltsgestattung: Dieses Papier bekommen Asylbewerberinnen und -bewerber, die beim BAMF einen förmlichen Asylantrag gestellt haben. Wird das Asylverfahren negativ beschieden, die Ausreisepflicht des Ausländers aber ausgesetzt, erhält er eine Duldungsbescheinigung. 

Beschäftigungserlaubnis wird geprüft

Der Aufenthaltstitel dokumentiert insbesondere auch, ob und in welchem Umfang der Drittstaatsangehörige arbeiten darf. Die für die Beantragung zuständige Ausländerbehörde prüft, ob eine Beschäftigung erlaubt ist. Wenn das Aufenthaltsgesetz eine Erwerbstätigkeit erlaubt – beispielsweise bei Niederlassungserlaubnis oder einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen – übernimmt die Behörde die Erlaubnis automatisch mit („Erwerbstätigkeit gestattet“). Muss die BA laut § 39AufenthG zustimmen, darf nicht in der Zeitarbeitsbranche gearbeitet werden. Ist keine Zustimmung der BA erforderlich – wie etwa bei der Blauen Karte EU, längerer Vorbeschäftigungszeit oder der Aufenthaltsdauer – kann auch in der Zeitarbeit gearbeitet werden. Der Eintrag wird in den Aufenthaltstitel übernommen. 

Für Asylbewerber und Geduldete ergeben ist der Arbeitsmarkzugang im Asylgesetz gesondert geregelt: Aufgrund eines nur eingeschränkten Verweises in § 61 Absatz 1 AsylG darf die Erlaubnis zur Ausübung einer Beschäftigung nicht  nur deshalb verweigert werden, weil die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Zeitarbeit beschäftigt werden wollen. 

Keine Erlaubnis für Asylbewerber

Frühestens nach drei Aufenthaltsmonaten kann Geflüchteten, wenn sie nicht mehr in einer Aufnahmeeinrichtung wohnen, die Erwerbstätigkeit gestattet werden.   Asylbewerber aus sicheren Herkunftsstaaten können diese Erlaubnis nicht erhalten. Das gilt vor allem für Mangelberufe, die in der Positivliste der BA aufgeführt werden. Spätestens nach 15 Monaten ist der uneingeschränkte Arbeitsmarktzugang möglich. Allerdings steht dabei eine Lohnprüfung ins Haus: Flüchtlinge dürfen nicht zu schlechteren Bedingungen beschäftigt werden als ein vergleichbare deutsche oder EU-Arbeitnehmer. Wer den Zeitarbeits-Tarifvertrag anwendet, muss also auch eine Entlohnung nach dem Tarifwerk inklusive der Tarifverträge über Branchenzuschläge. 

Bescheinigung bestätigt Erlaubnis zum Aufenthalt

Ausländerinnen und Ausländer können mit dem Grenzübertritt ein Asylgesuch stellen. Daraufhin wird eine Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender (BüMA) ausgestellt. Sie bestätigt den erlaubten Aufenthalt in Deutschland. In der BüMA, § 63a AsylG, fehlt jedoch die ausdrückliche Klarstellung dazu, dass mit BÜMA-Vergabe auch die Wartefrist zum Arbeitsmarktzugang startet. Laut Bundesregierung ist das aber konkludent der Fall – man kann also davon ausgehen. 

Win-Win-Win-Situation: Von der Arbeit des Personalvermittlers profitieren Arbeitnehmer/-in, Arbeitgeber und das Personalvermittlungsunternehmen als Ansprechpartner für alle Beteiligten.

Personalvermittlung

Die Personalvermittlung ist ein Teilbereich der Personalberatung. Mit dieser Dienstleistung wird geeignetes Personal an Unternehmen und potenzielle Arbeitgeber vermittelt. Sie dient als Schnittstelle zwischen den Fachabteilungen in Unternehmen, den Bewerbern und dem Arbeitsmarkt. Der GVP hat dafür einen eigenen Verbandsbereich „Personalvermittlung" etabliert.

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