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Fabian Reichelt stv. Leiter Fachbereich Grundsatz - Politik
Fabian Reichelt ist stellvertretender Leiter des Fachbereichs Grundsatz – Politik. Der studierte Politikwissenschaftler M.A. und Wirtschaftsjurist LL.M (Com.) ist seit 2012 im Bereich Grundsatz – Politik beim Vorgängerverband BAP und nun beim GVP beschäftigt. Zuvor war er mehrere Jahre unmittelbar im Politikbetrieb auf Landes- und Bundesebene – zuletzt für eine Parlamentarische Staatssekretärin - tätig.
Telefon: +49 30 206098-5512E-Mail
Mit diesen Standards sollen zum einen GVP-Mitglieder ihr Qualitätsbewusstsein öffentlich dokumentieren können. Zum anderen möchte der Verband den Qualitätsgedanken in der Branche weiter voranbringen. Entwickelt wurden die Kriterienkataloge von Verbandsmitgliedern mit großen Erfahrungen in den drei genannten Bereichen.
Nachdem in den vergangenen Wochen die Qualitätsstandards für gute Zeitarbeit in der Pflege und im Gesundheitswesen sowie die Qualitätsstandards guter Ausbildung bei Personaldienstleistern vorgestellt wurden, beschäftigt sich das heutige Interview mit dem Kriterienkatalog für die internationale Mobilität in der Zeitarbeit.
Interview mit Martin Klingen, Mitglied der Geschäftsführung der GI Group Deutschland GmbH, Mitglied des GVP-Vorstands und Landesbeauftragter Nordrhein-Westfalen des GVP:
Frage: Sie haben als Leiter einer Agilen Arbeitsgruppe die Qualitätsstandards für die internationale Mobilität in der Zeitarbeit federführend mitentwickelt, Herr Klingen. Welche Aspekte haben Sie dabei in den Blick genommen?
Klingen: Unsere Arbeitsgruppe hat sich die gesamte Prozesskette der Personaldienstleistung – von der Anwerbung im Herkunftsland über die Betreuung bis zur Zusammenarbeit mit den Kunden – angeschaut. Ein besonderes Augenmerk haben wir auf das Thema Unterkünfte gelegt, aber auch die Mobilität – sowohl in Deutschland als auch zwischen Deutschland und dem Heimatland – haben wir betrachtet. Wichtig war uns in allen Bereichen Transparenz. Wenn jemand aus dem Ausland, aus einer anderen Kultur zu uns kommt, dann ist vieles, was wir in Deutschland als selbstverständlich betrachten, erklärungsbedürftig. Deshalb ist ein verlässliches Vorgehen und transparente Kommunikation im Umgang mit internationalen Zeitarbeitskräften von großer Bedeutung.
Frage: Warum halten Sie es für wichtig, dass es die Qualitätsstandards für die internationale Mobilität in der Zeitarbeit gibt?
Klingen: Als Arbeitgeber haben wir eine Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bei der Ausarbeitung des Kriterienkatalogs hat uns die Frage geleitet, was das konkret bei der Beschäftigung von internationalen Zeitarbeitskräften bedeutet. Dabei kann nicht außer Acht gelassen werden, dass es um Menschen geht, die ihre Heimat verlassen, um in unseren Unternehmen zu arbeiten und in einem, zumindest anfangs, fremden Land zu leben. Angesichts des demografischen Wandels, den wir und natürlich auch unsere Kunden seit geraumer Zeit spüren, wird die erfolgreiche Rekrutierung im Ausland und die Beschäftigung dieser Menschen an Bedeutung gewinnen. Das inländische Arbeitskräftepotenzial wird in Zukunft noch viel weniger ausreichen, um unsere Geschäftstätigkeit, die Tätigkeit unserer Kunden und den Wohlstand Deutschlands zu sichern. So hat das Institut der deutschen Wirtschaft berechnet, dass das Produktionspotenzial in diesem Jahr um 49 Milliarden Euro höher liegen könnte, wenn der Fachkräftebedarf in Deutschland gedeckt werden könnte. Es handelt sich bei der internationalen Mobilität also um ein entscheidendes Zukunftsthema.
Frage: Was haben GVP-Mitglieder konkret davon, sich den Qualitätskriterien zu verpflichten?
Klingen: Die Qualitätsstandards geben Personaldienstleistern nicht nur verbindliche Orientierung, sondern sie können damit nach außen gegenüber ihren Kunden und Bewerbern zeigen, dass sie bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen besonders auf Qualität achten. Das kann ein Vorteil im Wettbewerb – um Bewerber und um Kundenaufträge – sein. Personaldienstleistern, die Zeitarbeitskräfte im Ausland für die Beschäftigung in Deutschland anwerben, empfehle ich deshalb, sich mit den Qualitätsstandards für die internationale Mobilität in der Zeitarbeit zu beschäftigen und wenn es zur eigenen verantwortungsvollen Arbeitsweise passt, sich auf die Qualitätsstandards zu verpflichten. Die Kriterienkataloge sind übrigens auf der Verbandswebsite im Bereich „Der GVP/Leitlinien/Qualitätsstandards“ hinterlegt und können dort von allen – auch von den Kunden und (potenziellen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – eingesehen werden.
So können sich GVP-Mitglieder auf die Qualitätskriterien selbstverpflichten:
Unter „Der GVP/Leitlinien/Qualitätsstandards“ können sich Verbandsmitglieder als Geschäftsführer/-in bzw. mit der Zugangsberechtigung der Geschäftsführung oder der bevollmächtigten Person bzw. des Primären Kontakts zur Einhaltung der Kriterien selbstverpflichten. Mit dem Absenden der Erklärung durch Anklicken des gleichnamigen Buttons wird der Kriterienkatalog für das GVP-Mitglied verbindlich. Danach ist der Download der entsprechenden Vignette freigeschaltet und sie kann zum Beispiel auf der Firmenwebsite, in der E-Mailsignatur oder auf dem Firmenbriefpapier benutzt werden.
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