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In der Reihe "Fakt ist..." klären wir über immer wiederkehrende Vorurteile gegenüber der Zeitarbeit auf.
Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) belegen, dass im Zeitraum zwischen September 2022 und August 2023 107.771 Schutzsuchende ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beendeten. 26.489, also ein Viertel, fanden dabei eine Arbeit bei einem Personaldienstleister. Wenn man bedenkt, dass gerade 2,1 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland Zeitarbeitskräfte sind, wird die Leistung der Personaldienstleister umso deutlicher. Damit bieten Personaldienstleister überproportional viele Arbeitsplätze für Menschen an, die vor Krieg und Verfolgung zum Beispiel aus Syrien, Irak, Iran, Nigeria, Afghanistan oder Eritrea nach Deutschland geflohen sind.
Rund 84 Prozent der Geflüchteten besitzen laut Eigenangabe der IAB-BAMF-SOEP-Befragung 2018 dabei keinen Berufs- oder Hochschulabschluss. Erschwerend kommt hinzu, dass die Abschlüsse derjenigen, die ein Hochschulstudium oder eine berufliche Ausbildung abgeschlossen haben, oftmals nicht mit deutschen Abschlüssen vergleichbar sind. Häufig verlassen Geflüchtete ihre Heimat auch ohne nachweisende Zertifikate. Mehr als 90 Prozent der Geflüchteten besaßen vor ihrer Einreise zudem keine Deutschkenntnisse. Die fehlenden Abschlüsse und die Sprachdefizite erklären, weswegen Geflüchtete überwiegend im Helferbereich, also in den Entgeltgruppen E1 und E2, eingesetzt werden.
Ähnlich große Bedeutung haben die Personaldienstleister beim Wiedereinstieg von Langzeitarbeitslosen ins Berufsleben. Die Zeitarbeit ist die Branche, die die meisten Langzeitarbeitslosen in Deutschland einstellt. Die Zahlen der BA zeigen, dass 12,3 Prozent der Menschen, die zwischen Juli 2022 und Juni 2023 ihre Langzeitarbeitslosigkeit beenden konnten, eine Beschäftigung bei einem Personaldienstleister begannen. Den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zufolge kamen im 2. Halbjahr 2022 61 Prozent der Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer, die einen neuen Arbeitsvertrag mit einem Personaldienstleister abgeschlossen hatten, aus der Beschäftigungslosigkeit. 39 Prozent von ihnen waren vor ihrer Beschäftigung in der Zeitarbeit bis zu einem Jahr arbeitslos. Und 36 Prozent gehörten zu den Langzeitarbeitslosen, die ein Jahr oder länger keine Arbeit mehr hatten oder noch nie beschäftigt waren.
Die neuesten Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen zudem auf, dass die Zeitarbeit auch Geringqualifizierten gute Chancen auf Arbeit bietet. Demnach besaßen im Jahresdurchschnitt 2022 29 Prozent der Zeitarbeitskräfte keine abgeschlossene Berufsausbildung und gehörten somit zu den Geringqualifizierten. Auf dem Gesamtarbeitsmarkt sind hingegen lediglich 14 Prozent aller Beschäftigten ohne Berufsabschluss. Für Gering- bzw. Nichtqualifizierte ist Zeitarbeit daher oftmals die beste Möglichkeit, erwerbstätig zu sein.
Für Geflüchtete, Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte ist die Zeitarbeit also als Integrationsdienstleister der wichtigste Zugang in den Arbeitsmarkt und sie erhalten hier eine Chance, die sie von anderen Branchen nicht erhalten haben.
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