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Hierbei handelt es sich um einen Archivbeitrag des GVP-Vorgängerverbands „iGZ“.
Gesamtverband der Personaldienstleister e.V.
Heute ist Tag der Pflege. Es hätte keine Pandemie gebraucht, um zu verstehen, wie wichtig der Pflegeberuf für uns alle ist. Spätestens seit dem vergangenen Jahr aber ist uns allen bewusst, dass Pflegekräfte nicht nur eine unverzichtbare Tätigkeit ausüben, sondern hierbei auch unter enormem Druck stehen. Die Zeitarbeit bietet Pflegekräften die Möglichkeit, ihren Beruf unter flexiblen Arbeitsbedingungen und mit Leidenschaft auszuüben.
Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege in Deutschland ist trotz Pandemie weiter gestiegen, wie die neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen: Im Oktober 2020 gab es in der Gesundheits- und Altenpflege rund 1,77 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Das sind 43.300 mehr als ein Jahr zuvor. Das gesamte Gesundheitswesen gehört zu den wenigen Branchen, die vergangenes Jahr nicht von einem Beschäftigungsrückgang betroffen waren.
Bruchteil aus der Zeitarbeit
Von diesen 1,77 Millionen Pflegekräften arbeiten weniger als zwei Prozent in der Zeitarbeit. Und dafür sollten wir ihnen danken – und sie nicht skeptisch beäugen. Denn Zeitarbeitskräfte in der Pflege sind enorm wichtig und helfen vor allem dort aus, wo die größte Not und der größte Personalbedarf herrschen. Einige von ihnen erzählen im Rahmen der iGZ-Kampagne „Zeitarbeit: Eine gute Wahl.“, warum sie sich für die Zeitarbeitsbranche entschieden haben und welche Herausforderungen sie jeden Tag in ihrem Beruf meistern müssen.
Mitspracherecht und Flexibilität
Marius Schneekloth-Herzog beispielsweise mag seinen Beruf - auch wenn er alles andere als einfach ist und die Bedingungen besser sein könnten. Mit 17 Jahren merkte er bei seinem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Psychiatrie, dass der Pflegebereich genau sein Ding ist. Er bildete sich zum examinierten Altenpfleger weiter und ist seitdem in der Alten- und Krankenpflege tätig. Zunächst arbeitete er als Festangestellter in verschiedenen Einrichtungen: „Das hält bei den beruflichen Konditionen keiner lange durch“, erläutert er, „ich war ausgebrannt, wollte aber unbedingt in der Pflege bleiben, weil das meine Berufung ist.“ Genauso ging es Irene Kuczera: Gebeutelt von den Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche suchte die examinierte Krankenschwester nach einer Alternative zu Stress, Überstunden und Schichtdienst.
Die Lösung: Zeitarbeit
Schneekloth-Herzog arbeitet seit 2014 bei der Personalagentur Auxilium mit Sitz in Kiel. Hier kann er seine Arbeitszeit und die Einsätze bei den Kunden mitbestimmen. Da häufige Wechsel coronabedingt vermieden werden, ist er mittlerweile seit acht Monaten im gleichen Haus. In der Regel wird der Altenpfleger für einige Wochen bei einer Einrichtung eingesetzt, nur wenn „Not am Mann“ ist, springt er auch mal nur für wenige Tage ein. Weil die Kunden ihn mittlerweile kennen würden, werde er auch gezielt angefordert. Die Bewohner freuten sich dann, wenn sie ein vertrautes Gesicht sähen.
„Seit ich als Zeitarbeitnehmerin arbeite, bin ich wieder Feuer und Flamme für meinen Job“, sagt auch Irene Kuczera. Sie hat sich für eine Beschäftigung bei dem Duisburger Unternehmen Pilgrim Personal entschieden. „Und das habe ich noch keinen einzigen Tag lang bereut“, bekräftigt sie. Das liege gar nicht am Krankenhaus selbst, sondern an den grundsätzlichen Bedingungen in der Pflegebranche. „Nachtdienste, Überstunden, sperrige Urlaubsregelungen, immer wieder für Kollegen einspringen“, zählt sie nur einige Faktoren auf, die jetzt in der Zeitarbeit kein Thema mehr für sie sind.
Dickes Fell gegen viele Vorurteile
„Man muss schon der richtige Typ für Zeitarbeit sein“, sagt Marius Schneekloth-Herzog. „Wenn ich neu in ein Team komme, ist es manchmal wie ein Casting. Dann beurteilen einen die Kollegen ganz schnell, ob sie einen nett finden oder nicht. Die Stimmung in der Pflege ist ziemlich gereizt und das muss man schon aushalten können.“ Das kann auch Rita Bliefernich bestätigen. Sie arbeitete ursprünglich als Kinder-Integrationshelferin. Als der Träger sie aber coronabedingt nicht mehr beschäftigen konnte, wechselte sie dank einer Zusatzqualifikation in die Altenpflege bei dem Essener Personaldienstleister AVP. „An einem Tag habe ich gehört, wie ein Kollege hinter der vorgehaltenen Hand gesagt hat: „Müssen wir schon wieder mit Zeitarbeitspersonal arbeiten?!“. Ich habe dann direkt gefragt, ob er gerne Doppelschichten mache.“ Das habe ihn dann zum Nachdenken gebracht, denn schließlich helfe sie als Zeitarbeitskraft nicht nur den Senioren, sondern unterstütze und entlaste auch die Pfleger.
Für Marius Schneekloth-Herzog, Rita Bliefernich und Irene Kuczera war der Schritt in die Zeitarbeit in ihrem Berufsleben in der Pflegebranche genau der richtige. Und sie sind nicht die einzigen, für die Zeitarbeit eine gute Wahl ist. Mehr Beispiele finden sich auf der Kampagnen-Website www.zeitarbeit-einegutewahl.de. (JR/BT/SaS)
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