Noch keinen Zugang? Dann jetzt persönliche Zugangsdaten anfordern oder Mitglied werden und Ihren Zugang zu allen GVP+ Inhalten sichern.
Dieser Inhalt steht ausschließlich Fördermitgliedern zur Verfügung.
Dieser Inhalt steht ausschließlich ordentlichen Mitgliedern zur Verfügung.
Wolfram Linke Pressesprecher
Telefon: +49 30 206098-5218E-Mail
Eine der größten Hürden bei der Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses ist die Sprachbarriere: Im Rahmen des so genannten Job-Turbos läuft jetzt der neue arbeitsplatzorientierte Berufssprachkurs (Job-BSK), den das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eingeführt hat. In dem Kurs werden Sprachkenntnisse vermittelt, die für den Arbeitsalltag relevant und stärker an den Bedarfen von Betrieben und Beschäftigten ausgerichtet sind.
Der berufsbegleitende Sprachkurs soll damit attraktiver gestaltet werden und den Einstieg in die Arbeit auch bei noch geringeren Deutschkenntnissen erleichtern. Neu dabei, so das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), sei vor allem ein individuelles Coaching. Die Job-BSK sollen damit mit Blick auf den Job-Turbo eine noch wichtigere Rolle zur beschleunigten Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten spielen.
Die Job-BSK sollen möglichst direkt in den Betrieben stattfinden und in den Berufsalltag eingebaut werden. Das bereits existierende Angebot der Berufssprachkurse (BSK), die eher berufsübergreifende kommunikative Kompetenzen vermitteln, soll damit ergänzt werden. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergibt sich daraus eine wesentlich verbesserte Kommunikationsfähigkeit am Arbeitsplatz. „Sie können das Gelernte sofort in der Praxis anwenden. Das ist effektiv, und mit dem Erfolg steigt auch die Motivation“, erläutert Dr. Hans-Eckhard Sommer, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Intention.
Der Job-BSK richte sich an Erwachsene, die bereits einen Integrationskurs absolviert und dabei mindestens das Sprachniveau A2 erreicht haben. Die Geflüchteten sollten zudem entweder eine Arbeitsplatzzusage haben, sich in Vorbereitung auf eine konkrete Beschäftigung oder bereits in Arbeit befinden.
Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten, ergänzte dazu: „Die Job-Berufssprachkurse für Geflüchtete sind ein weiterer wichtiger Baustein für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration. Die Geflüchteten können ihre Deutschkenntnisse berufsbegleitend und auf ihren Arbeitsplatz bezogen verbessern. Davon profitieren nicht nur die Geflüchteten, sondern auch Unternehmen.“
Geplant sind rund 100 bis 150 Unterrichtseinheiten á jeweils 45 Minuten. Sie können auch in Teilzeit absolviert werden. Der sprachliche Bedarf wird eng mit den Arbeitgebern abgestimmt. Im Job-BSK soll die individuelle sprachliche Entwicklung der Flüchtlinge berücksichtigt werden – am Kursende empfiehlt das BMAS individuelle Gespräche gemeinsam mit den Arbeitgebern. Hierbei sollen berufliche Perspektiven entwickelt und Möglichkeiten empfohlen werden, um die weitere Entwicklung zu unterstützen.
Auch Ingrid Hofmann, Mitglied des GVP-Präsidiums und der Tarifkommission, hat die Vereinbarung zum Job-Turbo unterschrieben. Anlässlich der Unterzeichnung äußerte sie sich dazu: „Meine persönliche Meinung war schon immer, dass die größtmögliche Integration von Geflüchteten dadurch geschaffen wird, dass sie schnell einen Arbeitsplatz bekommen. Dort gibt es Kolleginnen und Kollegen und dadurch eine hohe Integration in die Gesellschaft und somit auch Motivation, die Sprache zu lernen beziehungsweise zu verbessern.“
Der von der Bundesregierung initiierte Job-Turbo, den unter anderem die Spitzenverbände der Wirtschaft – auch der Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) – sowie Gewerkschaften und Unternehmen unterzeichneten, dient der verstärkten Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Damit sollen verstärkt Geflüchtete auch dann eingestellt werden, wenn sie noch nicht über gute Deutschkenntnisse verfügen.
Keine Ergebnisse.