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Gesamtverband der Personaldienstleister e.V.
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Mit Blick auf die aktuelle Inflationsrate hat das Präsidium des Gesamtverbands der Personaldienstleister (GVP e.V.) im Rahmen seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Verbandsempfehlung für die Ausbildungsvergütung von Personaldienstleistungskaufleuten (PDK) zum 1. August 2024 um 2,3 Prozent monatlich anzuheben. Erarbeitet wurden die Vorschläge dazu unter anderem von Michael Laux, Relationshipmanager I. K. Hofmann GmbH, und zugleich Leiter der „Agilen Arbeitsgruppe Personaldienstleistungskaufleute (PDK)“. Diese hatte bereits in den vergangenen drei Jahren regelmäßig die Vergütungsempfehlungen für den Branchen-Nachwuchs angepasst. Im Gespräch mit dem GVP erläuterte Michael Laux die Hintergründe.
Das Präsidium hat sich erfreulicherweise sofort einmütig für den Vorschlag der Agilen Arbeitsgruppe ausgesprochen. Warum bestand die Notwendigkeit auch in diesem Jahr die Vergütungsempfehlung wieder anzuheben?
Grundsätzlich wollen wir den Ausbildungsgang der Personaldienstleistungskaufleute (PDK) im Vergleich mit anderen Ausbildungsberufen weiterhin attraktiv gestalten. Eine angemessene Vergütung im Rahmen der Ausbildung ist wichtig, damit junge Menschen diesen Ausbildungsberuf ergreifen. Viele müssen oder wollen für die Ausbildung ihr Elternhaus verlassen und auf eigenen Beinen stehen. Eine den Lebenshaltungskosten angepasste Bezahlung ist für die Auszubildenen daher durchaus ein Grund, einen bestimmten Ausbildungsberuf zu erlernen – oder eben nicht. Die Arbeitsgruppe berücksichtigt bei ihrer Vergütungsempfehlung unter anderem die Inflationsrate. Aktuell schätzen Experten diese auf 2,3 Prozent für 2024. Sie dient uns zunächst als Richtschnur für eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung. Unsere Herausforderung ist nun, auch die Anforderungen der ausbildenden Niederlassungen im Blick zu behalten. Die „Agile Arbeitsgruppe Personaldienstleistungskaufleute“ empfiehlt daher die Ausbildungsvergütung ab August 2024 um zirka 25 Euro im Monat anzuheben. Diese Mehrbelastung können sich auch kleinere Unternehmen noch leisten, für die Azubis bedeutet die Erhöhung aber dennoch eine kleine Entlastung bei den steigenden Lebenshaltungskosten.
Weshalb hat die Arbeitsgruppe vor drei Jahren erstmals dieses Thema aufgegriffen und danach die Vergütungsempfehlung jedes Jahr erneut angehoben?
Nach der Corona-Phase im Jahr 2020 sind die PDK-Auszubildendenzahlen stark eingebrochen. Damals erhielten wir den Auftrag im Rahmen der „Agilen Arbeitsgruppe“ einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, um die Ausbildung abzusichern. So haben wir zum Beispiel das Berufsbild der Personaldienstleistungskaufleute vor der Bundesagentur für Arbeit präsentiert und auf diesem Weg viele wertvolle Multiplikatoren erreicht. Mittlerweile hat sich die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge zwar auf niedrigem Niveau stabilisiert, aber wir dürfen in unserem Engagement nicht nachlassen.
Angesichts der allgemein sinkenden Ausbildungszahlen ist die Ausgangslage wirklich herausfordernd. Nach welchen Kriterien wird die Vergütung angehoben?
Orientierung bietet die tarifliche Ausbildungsvergütung, denn nur hier gibt es valide Zahlen. Spannend ist immer auch die Recherche bei den aktuellen Job-Angeboten. Nicht alle Unternehmen, die Ausbildungsplätze anbieten, nennen auch die Höhe der Vergütung. Manche Unternehmen nennen die Höhe wiederum besonders gern, weil sie damit weit oben liegen. Das freut uns natürlich, weil wir hierin Chancen für einen Image-Gewinn der Branche sehen.
Warum bildet I. K. Hofmann zum PDK aus und wie viele Azubis sind es aktuell?
Derzeit bildet I. K. Hofmann mehr als 30 Auszubildende in den Bereichen Personaldienstleistungskaufleute, Bürokommunikation und IT aus. Seit dem Jahr 2008 blicken wir in unserem Unternehmen auf mehr als 200 Absolventinnen und Absolventen der PDK-Ausbildung, die hervorragend und vielseitig qualifiziert sind. Dabei wissen wir aus der Erfahrung, wie wichtig die Karriereplanung auch schon in der Ausbildung ist. Wenn wir frühzeitig Gespräche führen und die jungen Kolleginnen und Kollegen so an uns als Unternehmen binden können, sehen wir Karrieren vom PDK-Azubi bis hin zum Niederlassungsleiter oder sogar Regionalgebietsleiter. Davon profitiert schlussendlich nicht nur unser Unternehmen, sondern auch die gesamte Branche.
Es besteht also ein gesundes Eigeninteresse, wenn Unternehmen sich hier engagieren. Welche Botschaft gibt es in Sachen PDK-Ausbildung für unsere Mitgliedsunternehmen?
Viele Schulabgängerinnen und -abgänger wollen aktuell „irgendwas mit Menschen“ machen. Die PDK-Ausbildung ist der einzige duale Ausbildungsberuf in Deutschland, der – und das in dieser Qualität – direkt ins Personalwesen führt. Auch vor dem Hintergrund des steigenden Gehaltsniveaus im Recruiting-Bereich ist dieser Berufsabschluss also eine spannende Perspektive für junge Menschen. Außerdem gibt es inzwischen verschiedene Möglichkeiten sich nach der Ausbildung berufsbegleitend oder Vollzeit mit einem Studium weiterzuqualifizieren. Umso wichtiger wird es, dass unsere Unternehmen die potenziellen Azubis nicht nur finden, sondern langfristig an die Branche binden. Ein attraktives Gehalt, Weihnachts- und Urlaubsgeld können dabei helfen.
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