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Derzeit sind gerade einmal rund 2 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland Zeitarbeitskräfte. Eine Verdrängung der Stammbelegschaft ist daher schon rein rechnerisch nicht möglich. Mehrere unabhängige Studien, u.a. vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, aber auch eine Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung haben nachgewiesen, dass es die immer wieder unterstellten Verdrängungseffekte nicht gibt. In der Studie des IAB aus dem Jahr 2016 heißt es dazu wörtlich:
"Vergleicht man die Veränderung in der Anzahl der Stammarbeitskräfte mit der Veränderung in der Anzahl der Zeitarbeitnehmer in den Kundenbetrieben, ist der sehr kritisch gesehene Aufbau von Zeitarbeit bei gleichzeitigem Abbau der Stammbelegschaft nur sehr selten zu beobachten. Wesentlich häufiger kommt dagegen die gegenteilige Kombination vor, bei der Zeitarbeitskräfte reduziert werden und gleichzeitig die Stammbelegschaft wächst. Diese Befunde sprechen vielmehr für eine andere als die Substitutionsthese. Denkbar ist, dass die Nutzung von Zeitarbeit ihrer wirtschaftspolitischen Intention entspricht und mit Effizienzgewinnen für die Unternehmen verbunden ist und damit sogar hilft, die Stammbelegschaft zu sichern oder gar zu erhöhen."
Zeitarbeit stärkt also die Stammbelegschaft, weil die meisten Betriebe, die Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer einsetzen, parallel auch ihre Stammbelegschaft erhöhen. Nach Berechnungen des IAB reduzieren dagegen lediglich 2 Prozent der Unternehmen ihr Stammpersonal, wenn sie Zeitarbeitskräfte beschäftigen. Die Zeitarbeit ist dabei das Mittel der Wahl für die Abdeckung von kurzfristigen Personalengpässen und bei vorübergehendem Personalbedarf. Das gilt zum Beispiel bei Krankheit und Auszeiten bei den Stammarbeitskräften oder bei Auftragsspitzen des Kundenunternehmens. Zeitarbeitskräfte entlasten in diesen Fällen die Stammbelegschaft.
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